
Covid-19 bestimmte 3 Jahre unseren Alltag: Homeoffice, ausbleibende Besuche im Altenheim – das Zauberwort dieser Tage lautete Social Distancing. Doch was war mit unseren Haustieren? Waren diese ebenfalls gefährdet? Haben Sie die neuartigen Coronaviren übertragen?
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Können Hunde und Katzen an Coronaviren erkranken?

Obwohl die Ansteckungsgefahr für Tiere gering ist, wurde das Virus bereits bei Frettchen, Katzen, Hunden und Nerzen nachgewiesen. Eine Studie an Haustieren von Corona-Patient:innen aus Italien wies bei 3,4 % aller untersuchten Hunde und bei 3,9 % aller untersuchten Katzen Antikörper nach. Das Virus selbst wurde nicht nachgewiesen. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Viren bei Haustieren nur für einen kurzen Zeitraum nachweisbar sind.
Katzen infizieren sich etwas mehr als Hunde mit dem neuartigen Coronavirus. Sie zeigen ähnliche Symptome wie Menschen. Dazu gehören Durchfall, Erbrechen, Husten sowie eine flache Atmung. Einige Tage nach Beginn der Beschwerden bessert sich ihr Gesundheitszustand wieder.
Erkrankungen mit Coronaviren bei Haustieren sind längst bekannt. Dabei handelt es sich jedoch um andere Arten des Coronavirus, die wir im folgenden kurz vorstellen.
Coronavirus bei Hunden

Die Caninen Coronaviren CCoV I und CCoV II verursachen bei Hunden Durchfall. Insbesondere junge Welpen sind von diesen Symptomen bei einer Infektion mit Coronaviren betroffen. Gegen die Durchfall-verursachenden Coronaviren gibt es einen Impfstoff. Es wird jedoch selten geimpft, da die Erkrankung eher harmlos ist. Vorsicht ist jedoch bei noch sehr jungen Welpen geboten, insbesondere dann, wenn es zu Mehrfachinfektionen kommt. Gemeinsam mit dem Parvovirus kann ein tödlicher Verlauf eintreten. Außerdem wurde kürzlich ein CCoV-Stamm entdeckt, der sehr aggressiv ist und speziell bei Welpen auftaucht, die in Zwingern unter schlechten Bedingungen heranwachsen.
Die Viren sind sehr robust. Sie bleiben lange Zeit aktiv und überleben auch in gefrorenem Kot. Hundebesitzer:innen vermeiden eine Übertragung, wenn sie den Kot erkrankter Tiere einsammeln.
Das Canine Respiratorische Coronavirus CCRCoV verursacht Atemwegsprobleme. Die Erkrankung ist auch unter dem Begriff „Zwingerhusten“ bekannt und wird über Tröpfcheninfektion verbreitet.
Coronavirus bei Katzen und anderen Haustieren

Bei Katzen lösen die bereits bekannten Coronaviren ebenfalls Durchfallerkrankungen aus. Gelegentlich kommt es dabei zu Fieber. Eine Mutation des Felinen Coronavirus (FCoV) löst die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) aus. Diese Infektionskrankheit ist tödlich. Betroffen sind vor allem Katzen unter einem Jahr, die in sehr engen Verhältnissen leben.
Auch bei noch sehr jungen Meerschweinchen kann eine Infektion mit Coronaviren tödlich verlaufen. Bei Schweinen lösen Coronaviren ebenfalls eine Durchfallerkrankung, die sogenannte epizootische Virusdiarrhoe, aus. Bei Frettchen kommen Coronaviren als Ursache für systemische granulomatöse (geschwulstbildende) Entzündungen infrage. All diese Erreger stellen für den Menschen jedoch keine Gefahr dar. Sie sind klar von SARS-CoV-2 zu unterscheiden.
Ist das neuartige Coronavirus gefährlich für Haustiere?

In der Presse war zu Beginn der Pandemie von einem Hund aus Hongkong zu lesen, der positiv auf den neuartigen Virus getestet wurde. Kurze Zeit später verstarb das Tier. Die Nachricht versetzte viele Hundehalter:innen in Panik. Doch dazu gab es keinen Grund. Die Coronaviren wurden auf der Schnauze des Tieres gefunden. Da die Hundebesitzerin an Covid-19 erkrankt war, ist dies nicht weiter verwunderlich. Der Zwergspitz kam 2 Wochen lang getrennt von seiner Halterin in Quarantäne. Das ist für einen 17 Jahre alten Hund eine Herausforderung, die sehr viel Kraft kostet. Da Zwergspitze ohnehin nur bis zu 16 Jahre alt werden, hat der kleine Vierbeiner die Gesamtsituation nicht überstanden. Später las man von einem weiteren Hund, der in den USA positiv auf Coronaviren getestet wurde und ebenfalls verstarb. Doch das Tier hatte Krebs.
Nach heutigem Kenntnisstand ist das Coronavirus SARS-CoV-2 für Haustiere nicht gefährlich.
Die meisten Todesfälle von Haustieren im Zusammenhang mit Covid-19 wurden bei älteren Tieren oder Tieren mit Vorerkrankungen beobachtet. Auch Tiere mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger für schwere Infektionen.
Übertragen Haustiere das neuartige Coronavirus?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht aktuell keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus für den Menschen darstellen (Stand vom 03.09.2024). Dies wird durch das European Centre für Disease Control (ECDC) und das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das sogenannte Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt.
Haustiere spielen bisher beim Infektionsgeschehen keine Rolle. Theoretisch wäre eine Infektion von Haustier zu Mensch möglich, etwa über eine Schmierinfektion: Wenn eine mit Coronaviren infizierte Person das Tier liebkost, können Viren auf das Fell übergehen. Wird das Tier im Anschluss von einer gesunden Person gestreichelt, wäre eine Übertragung der Viren möglich. In klinischen Tests zeigte sich jedoch, dass SARS-CoV-2 auf glatten Oberflächen bis zu 36 Stunden überlebt. Feuchtigkeit ist dabei ein wichtiger Faktor. Fachleute gehen davon aus, dass das Fell von Tieren kein gutes Medium für Viren darstellt.
Welche Hygienemaßnahmen sollten Tierbesitzer:innen im Zusammenhang mit den Coronaviren umsetzen?

Wenn Sie infiziert sind, versuchen Sie den Kontakt zu Ihrem Tier zu minimieren. Tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz und waschen Sie sich die Hände gründlich, bevor Sie Ihren Liebling anfassen. Sie sollten außerdem vermeiden, dass Ihr Hund oder Ihre Katze Ihnen durch das Gesicht schleckt.
Generell sind Hygienemaßnahmen im Umgang mit Ihrem Vierbeiner wichtig. Denn es gibt eine Reihe an Zoonosen, also Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Daher waschen Sie sich regelmäßig und insbesondere nach Kontakt mit Ihrem Tier die Hände. Verzichten Sie darauf, Ihr Haustier zu küssen.
Weitere Maßnahmen, etwa eine Trennung oder Quarantäne von Hunden und Katzen, ist nicht notwendig. Verwenden Sie weder Atemmasken noch Desinfektionsmittel bei Ihrem Haustier. Das bedeutet nicht nur Stress, sondern schädigt Haut und Schleimhaut Ihres Lieblings.
Wenn Sie schwer an Covid-19 erkrankt sind und Freunde oder Familie Ihren Hund ausführen, achten Sie auf eine entsprechende Hygiene:
- Halten Sie mit Ihrem Gesicht Abstand zum Hund.
- Hundesitter:innen sollten eine eigene Hundeleine nutzen.
- Reinigen Sie Ihre Hände nach Abgabe des Hundes gründlich.
- Die Übergabe erfolgt ohne Kontakt mit der infizierten Person.

Was muss ich tun, wenn meine Katze oder mein Hund Symptome zeigen?
Achten Sie auf den Gesundheitszustand Ihres Tieres. Zeigt das Haustier ebenfalls heftige Krankheitsanzeichen? Suchen Sie eine tierärztliche Praxis auf.
Weitere Informationen zur Infektion mit dem neuartigen Coronavirus:
Unser Apothekertipp: In schwierigen Zeiten achten wir besonders auf ein starkes Immunsystem. Gönnen Sie auch Ihrem Hund und Ihrer Katze eine Extraportion Vitamine und Mineralstoffe:
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Stand vom: 03.09.2024
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