Frühjahrskur: Fasten- und Kräuterkuren für den Schwung in den Frühling

Bereits Hildegard von Bingen empfahl eine Frühjahrskur mit Wermut, um den Körper bei der Entgiftung und Entschlackung zu unterstützen. Auch Pfarrer Kneipp war ein großer Anhänger der Frühjahrskur, mit dem Ziel, das Blut zu reinigen, den Körper zu entwässern und schließlich Organe, Gewebe, Gelenke und Muskulatur zu stärken.

Warum Frühjahrskuren sinnvoll sind

In den kalten Wintermonaten haben wir uns weniger bewegt und kalorienreich sowie vitaminarm gespeist. Die Leber hatte insbesondere zu den Feiertagen sehr viel Arbeit: Fetthaltige und zuckerreiche Nahrung sowie Alkohol haben ihr schwer zugesetzt. Sie ist überlastet. Wir merken das oft an der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit. Es ist Zeit, der Leber unterstützend unter die Arme zu greifen. Viele der Frühjahrskuren sind als sogenannte Entschlackungskuren konzipiert. Sie dienen zur Entgiftung des Körpers. Viele Verfahren der Alternativmedizin stehen für diese Detox-Kuren zur Verfügung. Fastenkuren und Frühjahrskuren mit Kräutern haben sich traditionell bewährt.

Schon gewusst?

Wir nehmen über unsere Nahrung Giftstoffe wie Alkohol auf. Auch während des Stoffwechsels fallen giftige Zwischen- und Endprodukte an. Diese wandelt unser Körper in der Leber um und scheidet sie über Galle und Harn aus. Lagern sich die betroffenen Stoffe jedoch im Blut an oder treten sie in einer höheren Konzentration im Gewebe auf, ist dieser Prozess gestört und Krankheiten wie Arteriosklerose oder Gicht entstehen.

Frühjahrskuren mit Heilfasten

Die Frühjahrskur für den Darm führt zu einer gestärkten Gesundheit und zu einem größeren Wohlbefinden. Sie gilt als Verjüngungskur schlechthin. Die Gewichtsreduktion ist ein positiver Nebeneffekt. Auch Haut und Haare profitieren vom Heilfasten. Bei der Fastenkur nach Kneipp handelt es sich um eine Entschlackungskur mit regenerierenden Effekten.

Tipps für die Fastenkur nach Kneipp: Frühjahrskur mit Pflanzensäften

  • Stimmen Sie Ihren Körper auf die Fastenzeit ein. Dies gelingt Ihnen, wenn Sie bereits ein paar Tage vorher weniger und vor allem vegetarisch essen.
  • Am Tag vor dem eigentlichen Fastenbeginn nehmen Sie Reis und Apfel zu sich. Am Abend trinken Sie einen mild abführenden Kräutertee.
  • Ein Einlauf mit lauwarmem Wasser oder Kamillentee hilft, den Darm zu entleeren. Molke, Buttermilch oder verdünnter Sauerkrautsaft unterstützen Sie ebenfalls dabei.
  • Trinken Sie zum Frühstück während der Fastenzeit einen verdünnten Fruchtsaft, etwa Holunder oder Ananas.
  • Am Mittag servieren Sie sich eine heiße und salzarme Gemüsebouillon.
  • Zum Abend gibt es Gemüsesäfte, etwa Tomaten- oder Möhrensaft.
  • Nach dem Fasten bauen Sie die Ernährung sanft auf. Hierfür sind Haferschleimsuppe, Quark und Pellkartoffeln sowie eine leichte, salzarme vegetarische Kost ideal. Rohkost und Kräuter stehen auf dem Programm. Süßen mit Rosinen und Honig ist erlaubt.

Die Fastenkur dauert 3 bis 7 Tage. Begleiten Sie diese mit unterstützenden Maßnahmen:

  • Der wärmestauende Lendenwickel am frühen Morgen fördert die Stoffwechselfunktion.
  • Ein kaltes Fußbad oder Wassertreten bringen den Kreislauf in Schwung.
  • Eine heiße Leberauflage gegen Mittag unterstützt die Leberfunktion. Auch ein Saunagang ist möglich.

Stellen Sie hernach Ihre Ernährung auf vitale Kost um. Legen Sie sogenannte Entlastungstage ein, insbesondere wenn Sie durch fettige und zuckerhaltige Kost Ihren Verdauungstrakt beanspruchten.

Infografik zum Thema Frühjahrskuren

Frühjahrskuren mit Kräutern

Eine Frühjahrskur mit heimischen Wildpflanzen hilft Ihnen, leicht und vital in den Frühling zu starten. Viele Kräuter bringen den Stoffwechsel in Schwung. Zu ihnen zählen Wildkräuter wie Brennnessel, Gänseblümchen, Löwenzahn und Spitzwegerich.

Kräuter für die Frühjahrskur: Brennnessel

Brennnessel
Brennnesseln wachsen gern an Weg- und Straßenrändern, auf Ödland und Schuttplätzen, Waldsäumen oder an Ufern.

Die Brennnessel darf bei Ihrer Frühjahrskur mit Kräutern nicht fehlen. Sie wirkt blutreinigend, entschlackend und entwässernd. Die Mineralstoffbombe füllt Ihren Mineralstoffhaushalt mit Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium auf. Trinken Sie über 4 Wochen jeden Tag 2 Tassen frisch aufgebrühten Brennnesseltee.

Hinweis

Falls Sie Probleme mit dem Herzen oder den Nieren haben, verzichten Sie auf die Tee-Kur mit Brennnesselblättern.

Unser Lesetipp: Mehr über die oft als Unkraut wahrgenommene Heilpflanze lesen Sie in unserem Ratgeber zur Brennnessel.

Kräuter für die Frühjahrskur: Löwenzahn

Löwenzahn
Der Löwenzahn ist ein Frühjahrsbote. Bereits im April blüht die Heilpflanze.
Bild: Good luck images scaled – stock.adobe.com

Der Irrglaube, Löwenzahn sei giftig, hält sich hartnäckig. Tatsächlich sind nicht nur die Blätter, sondern auch die Blüten und die Wurzeln essbar. Löwenzahn enthält viele Bitterstoffe. Diese regen den Stoffwechsel an. Er wirkt blutreinigend und einer Übersäuerung entgegen. Die jungen Blätter eignen sich sehr gut für einen Salat. Sie können Löwenzahn jedoch auch als Kräutertee oder Kräutersaft genießen.

Unsere Produkttipps: Sidroga® Löwenzahn-Fettverdauungstee | Schoenenberger Löwenzahn Naturreiner Heilpflanzensaft  | DRAPAL Löwenzahnblätter Bio Pflanzensaft

Unser Lesetipp: Unter „Löwenzahnsalat einfach selber machen“ haben wir ein leckeres Rezept mit Löwenzahnblättern für Sie zusammengestellt. Im Ratgeber „Löwenzahn“ erfahren Sie noch mehr zu der verdauungsfördernden Heilpflanze.

Kräuter für die Frühjahrskur: Gänseblümchen und Spitzwegerich

Spitzwegerich
Spitzwegerich ist gut für unsere Verdauung.

Die Blüten des Gänseblümchens sind essbar. Sie unterstützen die Verdauung und den gesamten Stoffwechsel. Das blutreinigende Gänseblümchen hat einen leicht nussigen Geschmack und eignet sich im Wildkräutersalat.

Spitzwegerich kurbelt den Stoffwechsel an und reguliert die Verdauungstätigkeit. Er wirkt blutreinigend, entgiftend und entschlackend. Die Blätter des Spitzwegerichs ergänzen den Salat oder verfeinern Pilzgerichte.  

Frühjahrskur mit Schüßler-Salzen

Schüßler-Salze sind Mineralsalze in homöopathischer Dosierung. Den alternativmedizinischen Präparaten liegt die Annahme zugrunde, dass Krankheiten durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen entstehen. Durch eine homöopathische Gabe von Mineralien, so die Lehre, erzielen Betroffene Heilung. Die Therapie mit Schüßler-Salzen geht auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) zurück. Zur Frühjahrskur sind folgende Schüßler-Salze geeignet:

  • Natrium sulfuricum (Nr. 10): Das Salz der Ausscheidung kommt in den Ausscheidungsorganen vor und unterstützt den Körper, überschüssiges Wasser auszuscheiden.
  •  Kalium phosphoricum (Nr. 5): Das Salz der Nerven und Psyche ist für die Gehirn-, Nerven- und Muskelzellen wichtig.
  • Natrium phosphoricum (Nr. 9): Ebenfalls von großer Bedeutung für die Gehirn-, Nerven- und Muskelzellen ist das Salz des Stoffwechsels. Es kommt zusätzlich in den Blutkörperchen, in der Blut- und Gewebeflüssigkeit sowie im Bindegewebe vor. Es regt den Stoffwechsel an und dient zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts.

Unser Produkttipp: Frühjahrs-Kur DHU Schüßler-Salze Nr. 10 + 5 + 9


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Stand vom: 28.03..2024

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