Das können Sie gegen Schmerzen und Knötchen tun
Viele Stillende kennen die Schmerzen, die entstehen, wenn Ihr Baby einzelne Brustbereiche nicht richtig leer trinkt. Die neu produzierte Muttermilch kann nicht abfließen, das Gewebe verhärtet sich und ist sehr druckempfindlich. Es bilden sich zum Teil rote Flecken und Knötchen. Hinzu kommen erkältungsähnliche Symptome, wie Müdigkeit, Mattigkeit, leichtes Fieber und Kopfschmerzen.
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Milchstau
Stillen bedeutet mehr, als dem Säugling Nährstoffe zukommen zu lassen. Mit 1200 Stunden Hautkontakt in einem Jahr bedeutet es auch Zuneigung, Geborgenheit und innige Bindung. Doch oftmals stehen dem Stillerlebnis wunde Brustwarzen und schmerzende Knötchen im Weg.
Ursachen für Milchstau
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich Milch stauen kann. Oft liegt es an einer mangelnden Entleerung der Brust. Dies geschieht, wenn:
- es zu einer längeren Stillpause kommt
- der Säugling zu wenig Milch trinkt
- der weibliche Körper zu viel Milch produziert
- die Mutter den Säugling falsch anlegt
Des Weiteren sind ein enger Still-BH oder ein falsch gebundenes Tragetuch ursächlich. Sind die Brustwarzen wund, neigen viele Frauen dazu die Mahlzeiten zu verkürzen. So trinkt der Säugling jedoch nicht genug ab und die Problematik verstärkt sich. Daneben führen Hormonschwankungen und Stress zu einem Milchstau. Das Stresshormon Adrenalin etwa verhindert das Auslösen des Milchspendereflexes. Zähe Milch und abgestorbene Zellen verstopfen zudem die Milchporen.
Milchstau erkennen: Beschwerden richtig deuten
Zu den ersten Symptomen für Milchstau gehört ein schmerzhaftes Spannen. Die Brust ist fühlbar heißer und leicht gerötet. Während und nach dem Stillen sind beim Tasten verhärtete Knötchen zu fühlen. Oft ist nur eine Brust betroffen.
Milchstau-Symptome auf einen Blick
- meist ist nur eine Brust betroffen
- Sie erleben ein schmerzhaftes Spannen
- die betroffene Region ist leicht überwärmt
- die Brust ist gerötet
- meist lässt sich mindestens eine harte Stelle ertasten
- die Brust ist berührungsemfindlich
- das Saugen des Babys schmerzt
- mitunter lässt sich ein kleines, weißes Bläschen auf der Brustwarze erkennen
- das allgemeine Wohlbefinden ist eingeschränkt
- Sie haben Fieber und Schüttelfrost
Milchstau behandeln: 6 Tipps gegen Milchstau
- Bei einem Milchstau hilft es, wenn Sie die betroffene Brust vor dem Stillen mit einer Wärmflasche, einer warmen Dusche oder einem warmen Waschlappen behandeln.
- Massieren Sie die erwärmte Brust mit kreisenden Bewegungen. Hierfür machen sich spezielle Stillöle gut.
- Lassen Sie Ihr Baby den Stau „wegtrinken“. Legen Sie den Säugling etwa alle 2 Stunden an und zwar so, dass der Unterkiefer Ihres Kindes zur betroffenen Stelle gerichtet ist.
- Kühlen Sie die Brust nach dem Stillen wieder etwas ab.
- Gönnen Sie sich Ruhe und Schlaf, denn Milchstau ist oft eine Folge von Stress.
- Eine gute Hautpflege ist wichtig, damit die Haut nicht rissig wird. Denn Hautrisse ermöglichen den Bakterien einzudringen. Spezielle Salben unterstützen die Hautfunktion an Brust und Brustwarzen und beugen der Entstehung kleiner Hautrisse vor.
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Brustentzündung
Ein unbehandelter Milchstau entwickelt sich mitunter zu einer schmerzhaften Brustentzündung (Mastitis).
Ursachen für eine Brustentzündung
Die Brustdrüse ist darauf ausgelegt, Milch zu bilden und zu transportieren. Sie kann die Milch jedoch nicht speichern. Daher ist ein Milchstau äußerst problematisch und verursacht, wenn die junge Mutter nicht rechtzeitig handelt, häufig eine Brustentzündung.
Eine Brustentzündung entsteht sehr oft durch verstopfte Milchkanäle. Begünstigende Faktoren sind ausgelassene Stillmahlzeiten, Stress, wunde und verletzte Brustwarzen, Abzesse oder auch Candidosen. Selbst zu enge Still-BHs oder eine ungünstige Körperhaltung während des Stillens begünstigen eine Brustentzündung. Meist kommt es 6 bis 7 Wochen nach der Geburt zu einer Brustentzündung.
Symptome bei Brustentzündung
Bei einer Entzündung kommen zu den Schmerzen in der verhärteten, geröteten und warmen Brust hohes Fieber, Schüttelfrost sowie Glieder- und Kopfschmerzen hinzu. Die junge Mutter verspürt ein allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und ein Druckempfinden am betroffenen Areal. Fachleute unterscheiden in 2 Formen:
- Bei der entzündlichen Mastitis entzünden sich aufgrund des Milchstaus innerhalb von 12 bis 24 Stunden die inneren Kanälchen und Milchgänge. Die Brust ist geschwollen, hart, fühlt sich heiß an und ist druckempfindlich.
- Wird der Milchstau nicht behandelt, erhöht sich innerhalb von einem bis 2 Tagen die Anzahl der Erreger sowie der weißen Blutkörperchen in der Milch. Es kommt zu einer infektiösen Mastitis mit Fieber, Schüttelfrost und Unwohlsein.
Brustentzündung behandeln: 7 Tipps bei Brustentzündung
- Ebenso wie beim Milchstau, sollten Sie die betroffene Brust vor dem Stillen erwärmen, etwa durch eine warme Dusche, durch eine Wärmeflasche oder warme Umschläge.
- Verwenden Sie Stillhütchen. Diese vermeiden den direkten Kontakt.
- Kühlen Sie die Brust nach dem Stillen wieder mit kühlen Umschlägen, kalten Kompressen oder ähnlichem. Auch Quarkwickel sind ein empfohlenes Hausmittel zur Kühlung und Linderung der Entzündung.
- Achten Sie darauf, dass Sie die Brust regelmäßig gut entleeren. Falls Sie nicht stillen, verwenden Sie eine Milchpumpe.
- Trinken Sie viel, denn durch das Fieber verliert der Körper an Flüssigkeit.
- Verwenden Sie einen gut sitzenden BH, um die betroffene Brust ruhig zu halten.
- Gönnen Sie sich Ruhe und Schlaf. Das braucht der Körper, da er alle Kräfte mobilisiert, um gegen die Entzündung zu kämpfen.
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Tritt mit diesen Maßnahmen nach 24 Stunden keine deutliche Besserung ein, leitet Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wahrscheinlich eine Behandlung mit einem stillverträglichen Antibiotikum ein. Nach etwa 3 Tagen ist die Entzündung dann vorbei.
Mögliche Komplikationen
In der Regel klingt eine Brustentzündung durch einfache Maßnahmen schnell ab, insbesondere wenn Sie diese frühzeitig behandeln. Mitunter bildet sich jedoch ein eitriger Abszess. Dieser liegt direkt unter der Haut (subkutan) oder der Brustwarze (subareolär). Selten sind die Abszesse oder Fisteln innerhalb der Brustdrüse. Dann müssen medizinische Fachkräfte diese jedoch durch einen operativen Eingriff entleeren und behandeln.
Wenn die Brustentzündung häufiger in der Stillzeit auftritt, kann sie in eine chronische Mastitis übergehen. Daher nehmen Sie die verschriebenen Medikamente ausreichend lang ein. Brechen Sie die Therapie nicht frühzeitig ab.
Hinweis für rauchende Mütter: Rauchen erhöht zusätzlich das Risiko auf eine erneute Brustentzündung. Nikotin ist zudem nicht nur für Sie äußerst schädlich, sondern vor allem für Ihr Kind. Hören Sie mit dem Rauchen auf! Wie Sie das schaffen, erfahren Sie in unserem Ratgeber: Wie höre ich mit dem Rauchen auf?
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Stand vom: 18.08.2023
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