Chinesische Ernährungslehre

Chinesische Diätetik: Lebensenergie durch richtige Ernährung optimieren

Die Chinesische Diätetik zählt zu den 5 Grundsäulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Eine entsprechende Ernährung hilft, das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang herzustellen und trägt dazu bei, den Fluss der Lebensenergie „Qi“ zu optimieren.

Chinesische Ernährungslehre als Teil der traditionellen chinesischen Medizin

Neben der Chinesischen Arzneimittellehre, der Akupunktur, Tuina und Qigong zählt die Chinesische Ernährungslehre (Chinesische Diätetik) zu den 5 Grundsäulen der jahrtausendealten Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Allesamt sollen dazu beitragen, die menschliche Lebensenergie „Qi“ optimal fließen zu lassen, indem sie ein Gleichgewicht der Gegenpole „Yin“ (Materie) und „Yang“ (Energie) herstellen. Ist der Qi-Fluss gestört, entstehen laut Traditioneller Chinesischer Medizin Erkrankungen. Eine Ernährung nach der chinesischen Diätetik dient hierbei sowohl zur Gesundheitserhaltung als auch zur Therapie spezifischer Beschwerden und Krankheitsbilder.

TCM
Die 5 Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin: Akupunktur und Moxibustion; Chinesische Arzneimittellehre, Chinesische Ernährungslehre, Massage (Tuina) und Bewegungstherapie (Qigong und Tai Chi).

Schon gewusst?

Eine Ernährung nach der chinesischen Diätetik soll das Yin und Yang harmonisieren und dadurch für einen optimalen Fluss der Lebensenergie „Qi“ sorgen. Hierdurch können gesundheitliche Beschwerden gelindert und Erkrankungen geheilt werden.

Grundlagen der Chinesischen Ernährungslehre

Abendbrot
Eltern leben Esskultur vor: Bringen Sie auch Ihren Kindern bei, wie wichtig es ist, sich Zeit für das Essen zu nehmen.

Die Empfehlungen dieser speziellen Diät beziehen verschiedenste Bereiche der Ernährung mit ein. So wird nicht nur die Auswahl der Speisen betrachtet, auch die Umstände der Nahrungszubereitung und des Verzehrs spielen eine große Rolle.

Wichtig ist ein ruhiges Speisen im Sitzen. Die Konzentration liegt auf dem Essen. Ein liebevoll gedeckter Tisch und das gemeinschaftliche Speisen mit anderen dient als optimale Vorbereitung der Verdauung. Ablenkungen wie Fernsehen oder eine hektische Nahrungsaufnahme unterwegs im Gehen oder während des Autofahrens wirken hingegen kontraproduktiv.

Des Weiteren geht die Chinesische Ernährungslehre davon aus, dass die optimalen Nahrungsmittel regionalen Ursprungs sind. Hieraus ergeben sich je nach Lebensort sehr unterschiedliche Ernährungsempfehlungen für den Einzelnen.

In der chinesischen Diätetik werden die Nahrungsmittel anhand ihrer Eigenschaften bezüglich des Temperaturverhaltens, des Geschmacks und dem Bezug zu Leitbahnen (sog. Meridianen) bzw. Organfunktionskreisen eingeteilt. Bezüglich des energetischen Temperaturverhaltens verkörpert die Kälte hierbei den Energiepol Yin, während die Wärme für Yang steht.

Schon gewusst?

Viele setzen die Chinesische Ernährungslehre fälschlicherweise mit der 5-Elemente-Küche gleich. Hier werden die Nahrungsmittel in die Kategorien der Elemente „Erde“, „Feuer“, „Wasser“, „Holz“ und „Metall“ eingeteilt. Nach der chinesischen Diätetik erfolgt die Einteilung allerdings nach ihrer Zugehörigkeit zu „Yin“ und „Yang“.

Charakteristika der Nahrungsmittel in der Chinesischen Ernährungslehre

Um bei verschiedensten Beschwerdebildern die optimale Ernährung empfehlen zu können, teilen die Gelehrten Lebensmittel bezüglich verschiedener Eigenschaften ein. Eine Übersicht liefert folgende Tabelle:

Einteilung Eigenschaft Effekt Beispiel
Geschmack bitter kühlend und trocknend Rote Beete, Thymian, Kurkuma, Schafskäse, Roggen
  salzig Wasser bindend, erweichend Wasser, Salz, Hülsenfrüchte, Fisch, Meeresfrüchte
  süß kräftigend, erfeuchtend Mais, Möhren, Nüsse, Eier, Rindfleisch, Kartoffeln
  sauer festhaltend, kühlend Orangen, Tomaten, Huhn, Weizen, Rucola
  scharf wärmend, trocknend Zwiebel, Lauch, Fenchel, Pfeffer, Chili, Hafer
Energetische Temperatur heiß   Alkohol, Zimt, Pfeffer
  warm   Fenchel, Eier, gekochtes Fleisch
  neutral   Fisch, sehr reifes Obst, gekochtes Gemüse
  erfrischend   rohes, saftiges Obst und Gemüse
  kalt   unreifes Obst und Gemüse, grüne Paprika

Kundige nutzen die in der Tabelle beschriebenen Eigenschaften und deren Effekte, um ein bestehendes Ungleichgewicht von Yin und Yang im Körper auszugleichen. Hierzu müssen sie sowohl die verwendeten Lebensmittel und die Zubereitungsart zur Diagnose passend auswählen.

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Allgemeine Ernährungsempfehlungen nach der chinesischen Diätetik

Nicht nur die Eigenschaften der Lebensmittel, die Zubereitung und die Essensumgebung spielen bei der Ernährungslehre der traditionellen chinesischen Medizin eine Rolle. Auch die Jahreszeiten und die Lebensphasen werden berücksichtigt. So unterscheiden sich die Empfehlungen für Kinder, Erwachsene und Senioren voneinander.

Konkrete Diätempfehlungen sind nur individuell nach der Bestimmung der Energieanteile des Yin und Yangs, einer ausführlichen Anamnese und Untersuchung nach der traditionellen chinesischen Heilkunst möglich.

Allgemeine Empfehlungen bei ausgeglichenem Verhältnis von Yin und Yang

Besteht ein ausgeglichenes Verhältnis der Energiepole Yin und Yang und somit ein optimaler Fluss der Lebensenergie, wird eine energetisch neutrale Ernährung mit einer ausgewogenen Mischung aller Lebensmittel empfohlen.

Allgemeine Empfehlungen zum Yang-Ausgleich

Kurkuma
Kurkuma zählt zu den kühlenden Nahrungsmitteln.

Bei einem Überschuss an Yang ist der Verzehr von kühlenden Lebensmitteln angeraten, welche Sie mit viel Wasser kochen. Auf tierische Produkte sollten Sie hingegen verzichten. Besteht ein Yang-Mangel sorgen aufbauende und wärmende Speisen für einen Ausgleich. Günstig sind hier reichhaltige Brühen und ein warmes Frühstück.

Yang-Mangel erkennen

Besteht ein Mangel an Yang erkennen Sie dies durch folgende Symptome: Sie empfinden Kälte in den Knien und in der Lendenwirbelsäule. Außerdem fühlen Sie sich abgeschlagen, haben Schwierigkeiten beim Wasserlassen, leiden unter Inkontinenz, abnehmender Libido oder Impotenz bzw. weiblicher Sterilität. Sie verfügen über einen feinen und tiefen Puls. Ihre Zunge ist feucht, massig und hat einen weißen Belag. Generalisierte Ödeme können auftreten.

Allgemeine Empfehlungen zum Yin-Ausgleich

Herrscht das Yin vor, empfiehlt die Chinesische Ernährungslehre entwässernde und entgiftende Speisen. Besonders geeignet sind hier ballaststoffreiche Nahrungsmittel und Gemüse. Ballaststoffe sind reichlich in Chiasamen, Leinsamen, Flohsamenschalen oder Weizenkleie enthalten.

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Wollen Sie einen Yin-Mangel ausgleichen, sind befeuchtende, aufbauende und saftige Mahlzeiten angebracht. Hierzu zählen z. B. Fruchtsäfte und hochwertige Fette.

Yin-Mangel erkennen

Besteht ein Mangel an Yin erkennen Sie dies durch folgende Symptome: Sie fühlen sich benommen, haben einen trockenen Mund sowie eine gerötete und pelzige Zunge. Sie leiden häufig an Hörschwierigkeiten bzw. Ohrenklingeln (Tinnitus). Ihre Handinnenflächen, Fußsohlen und der Brustkorb sind warm. Sie leiden unter spontanem Schwitzen. Die Lumbalregion, ein Bereich der Wirbelsäule, ist geschwächt und gereizt. Sie neigen zu Verstopfungen oder unter Samenausfluss ohne sexuelle Erregung (Spermatorrhoe). Ihr Puls ist schwach oder fein und schnell.


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Stand vom: 02.05.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.