Katzenseuche (Parvovirus-Infektion)

Katzenstaupe ist vor allem für Katzenjunge gefährlich

Die oft tödlich verlaufende Viruserkrankung ist insbesondere für Jungtiere problematisch. Diese können bereits einige Stunden nach Auftreten erster Symptome sterben. Die Erreger der hoch ansteckenden Erkrankung sind die Parvoviren. Katzen sind vor allem dann gefährdet, wenn sie ungeimpft mit Artgenossen Kontakt haben. 

Synonyme: Panleukopenie | Katzenstaupe | Katzenpest | infektiöse Enteritis der Katzen | Agranulomatose | Aleukozytose  | Feline Parvovirose (FPV)

Erreger der Katzenseuche und Infektion

Katzenjunges
Katzenkinder sind besonders gefährdet. Für sie endet eine Infektion mit den Parvoviren meistens tödlich.

Ein Virus aus der Gattung der Parvoviren, das Feline Panleukopenie-Virus, ist für die Entstehung der gefährlichen Katzenkrankheit verantwortlich. Dieser Virus ist eng mit dem Caninen Parvovirus verwandt, der bei Hunden die Parvovirose auslöst.

Waschbär
Der Parvovirus befällt auch Waschbären.

Darüber hinaus befällt der Feline Panleukopenie-Virus nicht nur Katzen, sondern auch einige Kleinbären, etwa den Waschbären oder den Südamerikanischen Nasenbären, Katzenfrette und Nerze.

Die Viren dringen über Kontakt mit infektiösem Material, wie Kot, Urin oder Nasensekret, in den Körper der Katzen ein. Daneben ist eine indirekte Übertragung, etwa durch virenverseuchte Gegenstände, und mithilfe von Flöhen oder anderen Insekten möglich. 2 bis 10 Tage beträgt die Inkubationszeit. Auch Feten infizieren sich im Mutterleib, wenn die trächtige Katze nicht geimpft ist.

Schon gewusst?

Die Parvoviren überleben Jahre bei Zimmertemperatur. Sie sind gegen Einfrieren, Austrocknen und übliche Desinfektionsmittel resistent.

Nur hochwirksame Chemikalien, wie Natriumhypochlorit, Formaldehyd und Glutaraldehyd, wirken gegen die Erreger.

Risikogruppen bei Katzenseuche

Katzenkinder
Dort, wo viele Katzen zusammen kommen, ist die Infektionsgefahr hoch.

Es gibt einige Faktoren, die die Ansteckung mit dem Erreger erhöhen. Bei Katzen in Tierheimen, Tierpensionen oder Tierkliniken sowie bei Freigängern ist die Übertragung von Katze zu Katze ein Kinderspiel. Allerdings infizieren sich auch Wohnungskatzen mit dem Erreger. Denn der widerstandsfähige Keim überlebt an Straßenschuhen. Besitzer schleusen den Virus von draußen ein und infizieren Ihre Katze.

Als gefährdete Katzen gelten Katzen, deren Immunsystem durch eine andere Grunderkrankung beansprucht ist oder sich noch ausbilden muss. So sind ungeimpfte Jungkatzen oder Feten eine „leichte Beute“ für die gefährlichen Parvoviren.

Ist Katzenstaupe für den Menschen ansteckend?

Einige Erkrankungen können von einem Tier auf den Menschen übergehen. Diese sogenannten Zoonosen brechen vor allem bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem aus. Neben Giardien und Fuchsbandwurm gehören beispielsweise auch Borrelien zu Erregern, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Das Feline Panleukopenie-Virus befällt jedoch keine Menschen. Aus der Familie der Parvoviren infiziert der Parvovirus B19 den Menschen und verursacht Ringelröteln.

Symptome bei Katzenseuche erkennen

Katze abgemagert
Katzen magern bei der Felinen Parvovirose (FPV) ab.

Die Katzenseuche löst einen Verlust weißer Blutkörperchen (Leukozyten) aus. Die Vierbeiner erleiden eine Immunschwäche. Dadurch haben Bakterien leichtes Spiel. Wird die Katze nicht therapiert, stirbt sie in der Regel aufgrund von Austrocknung oder aber einer bakteriellen Zusatzinfektion.

Vor allem bei Jungtieren endet die Krankheit trotz Behandlung sehr oft mit dem Tod. Überleben sie, stellen sich gegebenenfalls Hirnschäden und Blindheit ein.

Erkennen Sie daher Panleukopenie bei den ersten Anzeichen:

  • Mattigkeit, Lustlosigkeit, Apathie
  • Nasenausfluss
  • Bindehautentzündung
  • Futterverweigerung, Erbrechen, blutiger Durchfall
  • sehr hohes Fieber

Exkurs: Wann haben Katzen Fieber?

Katzen haben in der Regel eine Körpertemperatur von 36,7 bis 39,2 °C. Stress, Hitze oder körperliche Anstrengung können diese Temperatur sogar erhöhen, ohne dass es für die Katze bedenklich ist. Liegt die Temperatur deutlich über 39 °C und lassen sich weitere typische Symptome wie Zittern, schnelle Atmung, erhöhte Flüssigkeitsaufnahme erkennen, liegt Fieber vor.

Bei Fieber ist zudem die Nase meist trocken und die Augen tränen.

Gehen Sie bei den ersten Anzeichen zum Tierarzt. Dieser stellt durch eine gezielte Untersuchung Feline Parvovirose (FPV) bei Ihrem Liebling fest oder schließt die Erkrankung aus. Hierzu untersucht er zum einen die Anzahl der Leukozyten und zum anderen den Kot.


Verlaufsformen der Katzenseuche

Die Beschwerden sind abhängig vom Verlauf der Krankheit:

  • Beim perakuten Verlauf verhält sich die Katze eher unauffällig. Erbrechen und Durchfall bleiben aus, der Tod tritt innerhalb weniger Stunden ein.
  • Beim akuten Verlauf äußert sich die Erkrankung durch hohes Fieber von 41 °C, wässrigen bis blutigen Durchfall, häufiges Erbrechen, Bauchschmerzen, Verweigerung von Nahrung und Flüssigkeit. Das Fell ist matt und stumpf. Der Herz-Kreislauf und die Nieren werden stark beansprucht. Schock und Tod folgen.
  • Beim subakuten Verlauf zeigt sich die Katze nur mäßig apathisch und entwickelt einen mehrtägigen geringgradigen Durchfall. Dieser wird unter Umständen chronisch. Das Tier überlebt zwar die Infektion; sein Immunsystem ist allerdings geschwächt, sodass es sich leicht mit anderen Keimen infiziert und in der Folge stirbt.

Katzenseuche behandeln

Bringen Sie Ihre Katze beim ersten Verdacht auf Panleukopenie zu einem Tierarzt.

Da die Symptome auch auf andere Krankheiten, wie Toxoplasmose oder eine Infektion mit dem Felinen Coronavirus, hindeuten, untersucht Ihr Tierarzt Ihren Vierbeiner intensiv, bis er aufgrund verschiedener Tests eine gesicherte Diagnose stellt.

  • Er führt Ihrer Katze Flüssigkeit zu, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren. Gegebenenfalls muss er Ihre Katze im Anschluss zwangsernähren.
  • Gegen die Beschwerden verabreicht der Tierarzt krampflösende Mittel und Schmerzmittel. Gegebenenfalls kommen Medikamente gegen Erbrechen und Durchfall hinzu.
  • Eine zusätzliche Gabe von Vitaminen ist jetzt sinnvoll. So stärken Sie die Abwehrkräfte Ihrer Katze. Vitamine unterstützen das Immunsystem im Kampf gegen den Virus.
  • Mit der Gabe von Antibiotika vermeiden Sie eine Infektion mit Bakterien.

Sie müssen in der Zeit der Erkrankung Ihren kleinen Schützling intensiv pflegen. Reinigen Sie das gegebenenfalls von Kot verunreinigte Haarkleid. Füttern Sie Ihr Haustier mit leichter Kost. Verwenden Sie dazu eine Plastikspritze. Die Behandlung ist langwierig und leider vor allem bei Jungtieren oft erfolglos.

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Katzenstaupe vorbeugen: Impfung bei Katzenseuche als geeignete Prophylaxe

Lassen Sie es erst gar nicht zu einer Infektion mit Parvoviren kommen. Eine prophylaktische Impfung führt der Tierarzt beim Kätzchen im Alter von 8 Wochen durch, nach einem Monat wird die prophylaktische Impfung aufgefrischt. Dann ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. Darauf erfolgt einmal im Jahr eine Wiederholungsimpfung.

Bei älteren Katzen, die bisher keine Impfung hatten oder bei denen die letzte Impfung länger als ein Jahr zurückliegt, führt der Tierarzt ebenfalls eine Grundimmunisierung durch. Denn: Oft infiziert eine nicht geimpfte Mutterkatze ihre Katzenjungen.

Bei dem Impfstoff handelt es sich in der Regel um ein Kombinationspräparat, das auch gegen den Herpesvirus (Katzenschnupfen) vorbeugt.


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Stand vom: 05.08.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.