
Corona-Schnelltests liefern einen immensen Beitrag zur frühen Erkennung von Covid-19-Infektionen. Sie halfen, die Pandemie einzudämmen. Daher sind Schnelltests für den privaten Gebrauch zugelassen.
Themenübersicht
Corona-Tests: Testverfahren im Überblick
Es gibt etliche Testverfahren, die eine Infektion mit den Coronaviren SARS-CoV-2 nachweisen. Der PCR-Test gilt als sogenannter Goldstandard. Der im Labor ausgewertete Test ist äußerst zuverlässig. Andere Testverfahren sind schneller, jedoch nicht ganz so zuverlässig.
Auch in der Durchführung sind die Corona-Tests unterschiedlich:
- Stäbchen- oder Abstrichtest: Das medizinische Personal gewinnt eine Probe mittels Wattestäbchen über die Mund-, Rachen- oder Nasenschleimhaut. Das Verfahren ist für Getestete etwas unangenehm und benötigt vom Durchführenden Übung.
- Gurgeltest: Die auf Covid-19 zu testende Person gurgelt mit einer Flüssigkeit für eine bestimmte Zeit. Die Gurgelflüssigkeit, i. d. R. eine Kochsalzlösung, wird auf Virusbestandteile untersucht.
- Spuck- oder Lutschtest: Beim Spucktest spucken Betroffene in ein Röhrchen. Beim sogenannten Lollytest lutscht die zu testende Person an einem Stäbchen.
PCR-Tests zum Nachweis von Coronaviren

PCR steht für „polymerase chain reaction“ (deutsch: Polymerase-Kettenreaktion). Bei diesem Test vervielfältigen Labortechnisches Personal das Erbmaterial mithilfe des Enzyms DNA-Polymerase. So ist ein Nachweis bereits bei wenigen Erregern und gezielt auf SARS-CoV-2 möglich. PCR-Tests veranlassten Ärzt:innen bei einem Verdacht einer akuten Infektion. Das Ergebnis entschied früher darüber, ob Betroffene in Quarantäne mussten. Die im Labor untersuchten Proben gelten auch heute noch als Goldstandard.
In Deutschland ist die Durchführung von PCR-Tests seit dem 25. November 2022 kostenpflichtig. Allerdings gibt es noch einige Ausnahmen, für die PCR-Tests weiterhin kostenlos durchgeführt werden, z. B. für:
- Personen mit Symptomen, die auf eine COVID-19-Infektion hindeuten
- Personen, die in einem Gesundheitsberuf tätig sind
- Personen, die in einem Pflegeheim oder einer anderen Einrichtung für vulnerable Personen arbeiten oder leben
Wie erfolgte ein PCR-Test?
Das medizinische Personal entnahm aus den Schleimhäuten der Atemwege eine Probe. Der Abstrich erfolgte beispielsweise über den Mund oder über die Nase. Auch Proben durch Hustenauswurf oder durch die Entnahme von Sekret aus der Luftröhre sind möglich. Die Untersuchung der Probe erfolgte in einem Labor. Die Durchführung dauerte selbst nur etwa 4 bis 5 Stunden. Durch die Transportwege und durch Wartezeiten lag in der Regel das Testergebnis nach etwa 2 Tagen vor. Bei einer positiven Testung erfolgte die Meldung ans Gesundheitsamt.
PCR-Tests sind auch weiterhin wichtig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu kontrollieren. Sie können dazu beitragen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen. Allerdings werden sie heute bedeutend seltener durchgeführt.
PCR-Schnelltests zum Nachweis von Coronaviren
Der PCR-Test ist mit einem schnelleren Verfahren möglich. Das Ergebnis ist jedoch nicht so treffsicher wie bei einem klassischen PCR-Test. Der PCR-Schnelltest basiert ebenfalls auf der Polymerasekettenreaktion. Diese Art von Corona-Schnelltest bezeichnen Fachkräfte auch als Kartuschentests. Denn in einem kleinen Kästchen ist quasi das „Labor“ enthalten. Die Testergebnisse lauten: „positiv“, „negativ“ und „unklar“.
Auch hier entnimmt das medizinische Fachpersonal einen Abstrich im Mund-Rachen-Raum. Das Ergebnis liegt innerhalb von 2,5 Stunden vor.
Testungen dieser Art führen Notaufnahmen oder Ambulanzen durch. Sie kommen auch in Pflegeeinrichtungen zum Einsatz.
Was ist der ct-Wert?
Der ct-Wert (englisch „cycle threshold“) gibt an, wie viele Zyklen das Probenmaterial durchlaufen muss, bis es zum Nachweis des Erbguts von SARS-CoV-2 kommt. Bei einem niedrigen ct-Wert ist das Material bereits nach einer kurzen Laufzeit nachweisbar. Es liegt in diesem Fall eine hohe Viruslast vor. Ist der ct-Wert höher, musste die Probe viele Runden durchlaufen, bis das Virusmaterial identifiziert wurde.
Ist der ct-Wert über 30 spricht dies für eine geringere Infektiösität der getesteten Person. Allerdings ist der Wert von vielen Faktoren abhängig: etwa dem Ort der Probenentnahme, der Transportzeit und dem Testsystem. Daher liefert der Wert nur einen Anhaltspunkt.
Corona-Schnelltest: Coronaviren mit Antigentest nachweisen

Der sogenannte Antigentest ist ebenfalls ein Schnelltest. Das Verfahren weist jedoch nicht das Virusmaterial, sondern Eiweißfragmente aus der Virushülle nach. Der Test ist einfach durchzuführen. Das tief aus dem Rachen entnommene Material bringt das medizinische Personal wie bei einem Schwangerschaftstest auf ein Testfeld auf. Innerhalb von 15 bis 20 Minuten liegt das Ergebnis vor. Die Treffsicherheit ist jedoch ebenfalls geringer als beim klassischen PCR-Test und bietet lediglich einen Anhaltspunkt. So kommen beispielsweise positive Ergebnisse vor, wenn die getestete Person an einem anderen Corona-Virus erkrankt ist. Daher ist bei einem positiven Ergebnis ein PCR-Test durchzuführen, um eine gesicherte Diagnose stellen zu können.
Schon gewusst?
Ein negatives Ergebnis schließt leider eine Infektion nicht aus. Insbesondere zu einem frühen Zeitpunkt der Erkrankung liegt eine mitunter so niedrige Viruslast vor, dass der Test negativ ausfällt.
Ein Antigentest führt das geschulte Personal beispielsweise als Vorsortierung in der Notaufnahme durch. Auch Personen, die in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder Praxen arbeiten bzw. diese besuchen, absolvieren einen Antigentest, um eine Erkrankung auszuschließen.
Corona-Selbsttest: Antigen-Schnelltest für zu Hause

Der Corona-Selbsttest ist ein Antigentest, den Sie ohne medizinische Vorkenntnisse zu Hause durchführen können. Privatanwender:innen berücksichtigen bitte unbedingt die Herstellerangaben zur Durchführung des Testes. Nehmen Sie sich Zeit. Lesen Sie zunächst die Anleitung durch. Führen Sie den Test in Ruhe aus. So schließen Sie den einen oder anderen Anwenderfehler aus.
Diese Tests sind sinnvoll, um eine Infektion ausschließen zu können. Allerdings haben die Schnelltests für zu Hause nur eine begrenzte Aussagekraft. Denn wie oben beschrieben kann sich die getestete Person gerade am Anfang einer Infektion befinden, sodass kein Nachweis erfolgt. Auch Anwendungsfehler führen zu falschen Ergebnissen.
Bisher sind Tests zugelassen, die Sie mithilfe eines Abstrichs vornehmen. Auch Gurgel- und Spucktests sind für die private Anwendung erhältlich.
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Falsch-positives und falsch-negatives Ergebnis
Ein falsch-positives Ergebnis bei einem Corona-Test bedeutet, dass eine Person positiv getestet wurde, tatsächlich aber gar nicht infiziert ist. Bei einem falsch-negativem Ergebnis wurde die zu testende Person negativ getestet, ist aber in Wirklichkeit an Covid-19 erkrankt. Falsch-negative Ergebnisse kommen bei einem Corona-Selbsttest häufiger vor als falsch-positive. Das ist mit Anwendungsfehlern oder einem zu frühen Testzeitpunkt zu begründen.
Corona-Antikörpertests
Antikörpertests erfassen nicht den Erreger, sondern die Reaktion der körpereigenen Abwehr auf den Keim. Nachdem der Virus in den Körper eingedrungen ist, bildet unser Immunsystem Antikörper als Teil der Abwehr. Diese sind im Blut nachweisbar. Allerdings vergeht dazu etwas Zeit. Daher ist ein Antikörpertest nicht geeignet, um eine akute Infektion festzustellen.
Antikörpertests weisen eine abgelaufene Infektion nach. Sie sagen nichts darüber aus:
- wie lange die Infektion zurückliegt
- ob Betroffene noch infektiös sind oder
- ob ein Immunschutz ausreichend vorhanden ist
Antikörpertests ermitteln den Grad der Durchseuchung in der Bevölkerung.
Es gibt Antikörpertests in Form von Labor- oder Schnelltests. Die im Labor durchgeführten Methoden ELISA und CLIA weisen etwa 2 Wochen nach Symptombeginn Antikörper im Blut nach.
Bin ich mit einem positiven Antikörper-Test vor einer Corona-Infektion geschützt?
Wer ein positives Ergebnis bei einem Antikörpertest hat, ist gegebenenfalls einige Zeit vor einer erneuten Infektion geschützt. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass die Antikörper-Tests mit anderen, sehr ähnlichen Viren reagieren. Diese sogenannte Kreuzreaktion führt zu einem positiven Ergebnis, ohne dass der Getestete tatsächlich an Covid-19 erkrankt war. Daher besteht mit einem positiven Testergebnis nicht zwangsläufig eine Immunität gegen das Virus.

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Stand vom: 02.10.2023
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