Metabolisches Syndrom

Gemeinsam auftretende Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems

Bis zu 30 Prozent der Bevölkerung in Industrienationen sind von einem Metabolischen Syndrom betroffen. Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständige Erkrankung. Vielmehr beschreibt die Problematik eine Kombination von 4 verschiedenen Krankheiten, die im Zusammenspiel zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen – wie Herzinfarkt – führen. Im Englischen sprechen Ärzte daher vom „deadly quartet“.

Gehäuftes Auftreten von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Jeder einzelne Faktor des tödlichen Quartetts ist bereits ein Risikofaktor für veränderte Blutgefäße. Treten die Risikofaktoren jedoch gemeinsam auf, ist das Risiko, Herz-Kreislauf-Beschwerden zu entwickeln, um ein Vielfaches höher.

Zu ihnen zählen:

Zudem zeigen sich zusätzlich erhöhte Harnsäurewerte, eine verstärkte Blutgerinnung und Entzündungswerte. In Deutschland erkrankt jeder Vierte an einem Metabolischen Syndrom. Das Risiko, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben, ist bei Patienten mit Metabolischen Syndrom verdoppelt. Es ist ferner 5-mal wahrscheinlicher, dass sich Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt.

Metabolisches Syndrom erkennen: Symptome

Das Metabolisches Syndrom verursacht keine Schmerzen und lange lebt der Betroffene beschwerdefrei. Lediglich das Übergewicht ist sichtbar und dient daher als wichtigstes Anzeichen. Ein gestörter Fettstoffwechsel, Bluthochdruck, Insulinresistenz bzw. Diabetes mellitus Typ 2 sind Krankheiten, die ebenfalls auf ein Metabolisches Syndrom hindeuten.

Übergewicht als ein Faktor des Metabolischen Syndroms

Vor allem Personen, bei denen sich das Fett am Bauch anlagert, sind gefährdet. Daher dient der Bauchumfang als Indikator. Männer dürfen nicht mehr als 90 Zentimeter Bauchumfang aufweisen, Frauen nicht mehr als 80 Zentimeter. Liegt ein höherer Wert vor, spricht man von einer stammbetonten Fettsucht.

Gestörter Fettstoffwechsel als Faktor des Metabolischen Syndroms

Fettstoffwechselstörungen verursachen Ablagerungen
Die Fettstoffwechselstörung gehört in das Beschwerdebild des Metabolischen Syndroms.

Liegt eine Erhöhung des Cholesterinspiegels (Hypercholesterinämie) und/oder eine Erhöhung des Triglycerid-Spiegels (Hypertriglyceridämie) vor, sprechen Experten von einer Störung des Fettstoffwechsels (Dyslipidämie). Da sich überschüssige Fette an den Blutgefäßen ablagern, kommt es zu einer Verengung der Blutgefäße. Damit ist das Risiko für die Entstehung einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) erhöht.

Bluthochdruck als Faktor des Metabolischen Syndroms

Ist die Ausscheidung von Salzen über die Niere gestört, haben wir zu viel Natrium im Körper. Natrium fördert Bluthochdruck. Dieser schädigt zum einen auf lange Zeit unsere Organe und zum anderen Gefäße.

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Insulinresistenz und Diabetes mellitus Typ 2 als Faktor des Metabolischen Syndroms

Liegt eine Insulinresistenz vor, reagieren Körperzellen auf das Hormon Insulin weniger empfindlich. Sie dient als Marker für eine sich entwickelnde Diabetes mellitus Typ 2. Als Ursache gilt eine über einen langen Zeitraum durchgeführte kohlenhydratreiche Ernährung.

Der stetige Überkonsum von Zucker führt zu einem erhöhten Insulinspiegel im Blut und schließlich zur Zuckerkrankheit. Da die Insulinresistenz durch eine veränderte Lebensweise in den Industrienationen entsteht – ein Essen im Überfluss und mangelnder körperlicher Anstrengung – spricht man auch vom sogenannten „Wohlstandssyndrom“.

Metabolisches Syndrom: Ursachen und Risikofaktoren

Gans mit Rotkraut und Klössen
Wir ernähren uns häufig mit zu fettigem Essen.

In den meisten Fällen liegt dem Metabolischem Syndrom ein falscher Lebensstil zugrunde. Betroffene essen oft zu fett- und kalorienreich. Sie bewegen sich wenig, leiden unter Übergewicht und konsumieren zu viel Alkohol. Im stressigen Alltag greifen sie schnell zu Fast Food und planen keine Zeit für sportliche Aktivitäten ein.

Häufig liegt bei den Betroffenen eine genetische Veranlagung zur Insulinresistenz vor, die sich durch den ungesunden Lebensstil manifestiert. Der erhöhte Insulinspiegel erzeugt ein Hungergefühl und sorgt damit für eine übermäßige Kalorienaufnahme. Dadurch verändern sich die Blutfettwerte, der Cholesterinspiegel und das Gewicht. Die durch Bluthochdruck verursachten Verletzungen der Gefäßinnenwände begünstigen zusätzlich die Einlagerung von Fett und Cholesterin.

Ursachen auf einen Blick

  • eine zu fett- und kalorienreiche Ernährung
  • Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Bewegungsmangel
  • genetische Veranlagung zur Insulinresistenz

Lebenserwartung bei Metabolischem Syndrom

Das Metabolische Syndrom verkürzt die Lebenserwartung um 10 bis 15 Jahre. Der langjährige gestörte Stoffwechsel wirkt sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System sowie Augen, Nerven und Nieren aus.

Metabolisches Syndrom behandeln

Jogger
Joggen verursacht Glücksgefühle. Es wirkt dem Übergewicht entgegen.

Wenn Sie vermuten, unter dem Metabolischen Syndrom zu leiden, suchen Sie Ihren Hausarzt auf. In der Regel wird eine Familienanamnese durchgeführt, der Blutdruck sowie der Bauchumfang gemessen und das Blut untersucht. Blutfettwerte, Blutzuckerspiegel, aber auch ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut sind Indikatoren.

Die Leberwerte zeigen, ob sich eine Fettleber entwickelt hat. Ihr Arzt bespricht die geeignete Behandlung mit Ihnen.

Die besten Behandlungsergebnisse erzielt die Umstellung des Lebensstils auf eine gesunde Lebensweise. Sind verschiedene Krankheiten weit fortgeschritten, müssen Sie diese oft medikamentös behandeln.

Lebensgewohnheiten ändern

Wer gesund lebt, beugt nicht nur dem Metabolische Syndrom vor, sondern therapiert es auch. Hierzu zählen:

  • eine fett- und kalorienarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse
  • eine verringerte Salzaufnahme, um Bluthochdruck entgegenzuwirken
  • verringerter Alkoholkonsum und Verzicht auf Zigaretten
  • Bewegung und sportliche Betätigung
  • Stress vermeiden

All diese Maßnahmen führen schließlich zu einer Gewichtsreduktion und zu gesunden Blutwerten.

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Medikamente bei Metabolischem Syndrom

Patienten mit einem Metabolischen Syndrom müssen sehr häufig Medikamente einnehmen.

Fibrate und Statine behandeln erhöhte Blutfettwerte. Das sogenannte „schlechte Cholesterin“, das LDL-Cholesterin, senkt sich mit Hilfe der Medikamente und das „gute Cholesterin“, das HDL-Cholesterin, erhöht sich.

Bei Bluthochdruck verabreichen Ärzte ACE-Hemmer und ATr-Blocker. Diese Medikamente senken die Wandspannung der Arterien. Damit muss das Herz weniger Widerstand überwinden.

Metformin oder Acarbose steigern die Insulin-Ausschüttung bei hohem Blutzucker und verbessern die Wirkung von Insulin an den Zellen. So bringt der Körper Zucker besser aus dem Blut in die Zellen.

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Stand vom: 14.09.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Bild Cover: Motortion – Getty Images Pro (Canva.com)

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