
Es juckt und krabbelt auf der Kopfhaut? Sie sollten schnell handeln, denn Läuseweibchen legen täglich mehrere Eier. Zudem ist die Ansteckungsgefahr sehr hoch: Kopfläuse wandern bei direktem Kopf-zu-Kopf-Kontakt zum nächsten Wirt. Daher kommt der Parasit vor allem bei Kindern vor.
Themenübersicht
Kopfläuse, Filzläuse und Kleiderläuse

Die 3 Millimeter großen Insekten halten sich als Parasiten v. a. an dicht behaarten Körperstellen auf unserer Haut auf. Sie leben vom Blut des Menschen, ohne dass sie nach 2–3 Tagen sterben würden. Ihr Biss juckt und reizt die Haut.
Eine Laus ist nur schwer im Haar auszumachen. Die klebrigen und weißen Eier hingegen sehen Sie in der Regel gut. Die sogenannten einen Millimeter großen Nissen sind an der Basis der Haare abgelegt und lassen sich nicht mit gewöhnlichem Shampoo beseitigen. Neben den Kopfläusen sind auch Filz- und Kleiderläuse bekannt.
Je nach befallener Körperregion gibt es verschiedene Arten von Läusen:
- Die weitverbreiteten Kopfläuse verstecken sich gern im dichten Haarschopf an der Kopfrückseite oder hinter den Ohren.
- Die kleineren Filzläuse bevorzugen Körperregionen, die von vielen Schweißdrüsen besetzt sind: der Bereich der Schamhaare, in den Achselhöhlen oder in den Haaren der Männerbrust. Bei Kindern setzen sie sich gern an Wimpern und Augenbrauen fest.
- Die dritte Läuse-Art sind die Kleiderläuse, die nicht direkt auf dem Menschen leben, sondern an körpernahen Wäsche- und Kleidernähten hausen und zum Blutsaugen kurz auf die Haut wandern.
Häufigkeit von Läusebefall

Kopfläuse sind weit verbreitet. Zur Risikogruppe gehören vor allem Kinder zwischen 3 und 12 Jahren. Man geht davon aus, dass ein bis drei Prozent der Kinder betroffen sind.
Laut einer 2016 veröffentlichten Studie sind Mädchen öfter betroffen als Jungen, was wohl an der Art des Spielens liegt. Mädchen scheinen die Köpfe einfach öfter zusammenzustecken.
Hohe Ansteckungsgefahr bei Läusen
Allen gemein ist die hohe Ansteckungsgefahr. Dort, wo Menschen engen Körperkontakt haben, in Kindergärten, Schulen oder Ferienlagern, übertragen sich Kopfläuse leicht. Eine indirekte Übertragung ist durch den gemeinsamen Gebrauch von Mützen, Kissen, Fahrradhelmen oder Haarbürsten möglich.
Wir übertragen Filzläuse ebenfalls durch engen Körperkontakt, etwa durch Geschlechtsverkehr. Kleiderläuse gehen durch die gemeinsame Benutzung von Handtüchern, Bettwäsche und Kleidungsstücken zu einem neuen Wirt über.
Läuse – diese Beschwerden lösen sie aus
Läuse werden als Erstes durch einen unangenehmen Juckreiz auffällig. Kratzt man an den juckenden Stellen die Haut auf, gelangt Läusekot in die kleinen Wunden, was die Reizung verstärkt und zur Infektion führt. So erzeugt Läusebefall Hautveränderungen wie Ekzeme und anschwellende Lymphknoten. Bakterien verunreinigen zusätzlich die Wunden.
So kommen Sie den Kopfläusen auf die Spur
Um Läuse aufzuspüren, sollten Sie daher folgendermaßen vorgehen:
- Untersuchen Sie die Haare und die Kopfhaut Ihres Kindes. Läuse legen gern ihre Eier hinten den Ohren ab, denn dort ist die optimale Temperatur für die Entwicklung der Eier zu finden. Auch Schläfen und Nacken sind beliebt.
- Für ein besseres Ergebnis feuchten Sie die Haare Ihres Kindes an und tragen Sie eine Pflegespülung auf. Entwirren Sie v. a. dickes Haar zunächst mit einem groben Kamm.
- Dann kämmen Sie mit einem speziellen Läusekamm die Haare durch.
- Kämmen Sie dabei Strähne für Strähne. Fangen Sie immer auf der Kopfhaut an und führen Sie dann den Kamm bis zu den Haarspitzen.
- Streifen Sie nach jeder Strähne den Kamm auf einem Taschentuch oder auf Küchenpapier aus. Entdecken Sie Läuse, Larven oder Läuseeier?
Schon gewusst?
Gerade bei einem frischen Befall werden Läuse bei reiner Sichtkontrolle nur in jedem 3. bis 4. Fall entdeckt.
Läuse – so werden Sie sie los

Gegen Läuse helfen Mittel zur äußeren Anwendung mit den Wirkstoffen Dimeticon und Permethrin gut. Anti-Läuse-Mittel sind nicht wirksam, wenn man sie nur einmal benutzt, denn Nissen überleben die Behandlung. Daher ist die Anwendung mehrmals zu wiederholen. Insgesamt müssen Sie mit einer Behandlungszeit von bis zu 3 Wochen rechnen.
Zwischen den Anwendungen kämmen Sie das Haar mit einem Läusekamm, dessen Zinken dichter als bei einem anderen Kamm sind und so die Nissen besser auskämmt. Das Anfeuchten der Haare mit Essigwasser oder Kokosöl sorgt dafür, dass die Läuse besser auskämmbar sind.
Unsere Produkttipps bei Läusebefall: Linicin® Lotion 15 min | NYDA® Läusespray gegen Läuse und Nissen | InfectoPecicul® Lösung + Nissenkamm | NYDA® Läusekamm | mosquito® Läuse-Kamm
Zudem sollten Sie Bettbezüge, Kleider, Handtücher, Kuscheltiere usw. heiß waschen. Bei Kleiderläuse-Befall benötigen Sie ein geeignetes Läuse-Waschmittel. Alternativ tragen Sie einfach eine läusevernichtende Lösung als Spray auf die entsprechenden Kleidungsstücke auf.
Unser Produkttipp zum Säubern von Kleidungsstücken: mosquito® Läuse Umgebungsspray
Alle anderen möglicherweise befallenen Gegenstände sollten Sie lichtdicht einpacken und 2 Wochen kühl lagern. Dieses Vorgehen lässt die Läuse aushungern.

Läuse bei Hunden und Katzen

Läuse befallen auch Hunde und Katzen. Allerdings sind Kopfläuse wirtsspezifisch. D. h. Läuse, die menschliches Blut und Körperwärme benötigen, gehen nicht auf Haustiere über. Wenn Hund und Katze Läuse haben, dann handelt es sich um Tierläuse und diese sind ebenfalls nicht an unserem Blut interessiert.
Ausnahme Vogelmilbe
Vogelmilben leben, wie der Name es bereits erahnen lässt, i. d. R. auf Vögeln. Ist jedoch kein Vogel als Wirt in der Nähe, springen sie auch auf andere Tiere über. Das können Hund, Katze und sogar der Mensch sein. Diese im Volksmund auch Blutlaus genannten Parasiten sind extrem beständig. Sie können monatelang ohne Nahrung auskommen und hohen Temperaturschwankungen trotzen. Glücklicherweise ist ein Befall dieser Lausart sehr selten.
Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch ärztliches Personal.
Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.
Stand vom: 17.06.2024
Bildquelle Cover: ViDi-Studio – stock.adobe.com