Brandblasen

Foto einer Brandblase an einem Finger

Wussten Sie, dass Ihre Haut Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius nur wenige Sekunden aushält, bevor sie beginnt, ernsthaft geschädigt zu werden? Brandblasen gehören zu den häufigsten Verletzungen, die durch heiße Oberflächen, Flüssigkeiten oder Dämpfen entstehen. Ob beim Kochen, Bügeln oder Grillen – eine Unachtsamkeit genügt, und schon bildet sich eine schmerzhafte Blase auf der Haut. Doch was genau passiert dabei, und wie reagieren Sie richtig, um die Heilung zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden?

Was sind Brandblasen?

Eine Brandblase ist eine schmerzhafte Hautreaktion, die durch direkte Hitzeeinwirkung auf die Haut entsteht. Es handelt sich dabei um eine Flüssigkeitsansammlung unter der obersten Hautschicht, die als Abwehrmechanismus des Körpers auftritt. Diese Flüssigkeit schützt das darunterliegende Gewebe vor weiteren Schäden und sorgt für eine bessere Heilung.

Brandblasen treten typischerweise bei Verbrennungen zweiten Grades auf, also dann, wenn nicht nur die oberste Hautschicht, sondern auch tiefere Schichten betroffen sind. Eine Verbrennung ersten Grades hingegen zeigt sich lediglich durch Rötung und Schwellung der Haut, ohne dass sich Blasen bilden. Verbrennungen dritten Grades gehen tiefer in das Gewebe und betreffen die Nerven, was paradoxerweise zu weniger Schmerz führt, weil die Schmerzrezeptoren zerstört sind.

Die häufigsten Ursachen für Brandblasen sind heiße Oberflächen, Flüssigkeiten oder auch Dampf, die kurzzeitig oder für längere Zeit direkten Kontakt mit der Haut hatten. Auch extreme Kälte oder chemische Substanzen können ähnliche Reaktionen hervorrufen. In der Regel heilt eine Brandblase bei richtiger Pflege von selbst ab, jedoch gibt es Komplikationen, die eine medizinische Behandlung erforderlich machen.

Ursachen für Brandblasen

Brandblasen entstehen, wenn die Haut intensiver Hitze ausgesetzt wird, die tiefere Hautschichten schädigt. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Kontakt mit heißen Oberflächen: Das Berühren von heißen Oberflächen wie einem Herd, Bügeleisen oder Backofen ist eine der häufigsten Ursachen für Brandblasen. Besonders in der Küche passiert dies schnell, wenn man unachtsam ist oder Schutzvorkehrungen wie Topflappen oder Handschuhe vernachlässigt.
  • Heißes Wasser oder Öl: Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten wie kochendes Wasser, Kaffee oder heiße Suppen sind weitere typische Auslöser von Brandblasen. Besonders gefährlich sind heiße Fette und Öle, da sie höhere Temperaturen erreichen als Wasser und schwer von der Haut zu entfernen sind, wodurch die Hitze länger auf die Haut einwirkt.
  • Reibung: Dies ist beispielsweise bei Motorradunfällen häufig der Fall, wenn die Verunglückten beim Sturz über den Asphalt rutschen. Bei Temperaturen von 50 bis 60 Grad denaturiert Eiweiß und die Hitze zerstört die Gewebezellen. Aufgrund der mangelnden Leitfähigkeit der Haut können sich lokale Hitzeeinwirkungen nicht schnell genug ausbreiten. Die Hitze verharrt daher zu lange an einer Stelle und schädigt die Haut. Der Körper bildet Brandblasen, um die verletzte Stelle zu schützen und um Infektionen vorzubeugen.
  • Elektrische Verbrennungen: Elektrische Verbrennungen sind seltener, können aber ebenfalls Blasenbildung auslösen. Dabei fließt ein elektrischer Strom durch den Körper, was eine intensive Hitze an der Kontaktstelle verursacht und zu Brandwunden führt.

Symptome von Brandblasen

Die Symptome von Brandblasen sind meist leicht erkennbar, da sie durch die sichtbare Schädigung der Haut sofort auffallen. Es ist jedoch wichtig, die unterschiedlichen Anzeichen richtig einzuordnen, um den Schweregrad der Verletzung und die notwendige Behandlung zu bestimmen.

Zu Beginn einer Verbrennung reagiert die Haut mit Rötung und intensiven Schmerzen. Dieser Schmerz tritt unmittelbar nach dem Kontakt mit der Hitzequelle auf, da die Nerven in der Haut gereizt werden. Die Haut schwillt oft an.

Wenn die Verbrennung tiefer geht und die Haut stärker geschädigt wird, bildet sich eine Blase. Diese Blase ist mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die das darunterliegende Gewebe schützt und zur Heilung beiträgt. Die Blasenbildung tritt normalerweise innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach der Verbrennung auf. In manchen Fällen kann die Blase auch leicht verfärbt sein, was auf Blut im Blaseninhalt hinweist.

Die Schmerzen bei Brandblasen sind oft sehr intensiv und werden von einem brennenden Gefühl begleitet. Dies liegt daran, dass die Nervenenden in der Haut stark gereizt sind. In einigen Fällen lassen die Schmerzen nach, wenn die Blase aufplatzt und die Haut darunter beginnt, sich zu regenerieren.

Infektionsrisiko und weitere Komplikationen

Wenn eine Brandblase aufplatzt oder beschädigt wird, ist die Haut anfälliger für Infektionen. Rötungen, Eiterbildung, verstärkter Schmerz oder unangenehmer Geruch sind Anzeichen einer Infektion, die eine ärztliche Behandlung erfordern. Besonders größere oder tiefergehende Verbrennungen bergen das Risiko einer Infektion, da die natürliche Schutzbarriere der Haut beschädigt ist.

In schweren Fällen kommt es zur Narbenbildung, insbesondere bei tiefer gehenden Verbrennungen. Auch Pigmentveränderungen oder Sensibilitätsstörungen an der betroffenen Hautstelle sind möglich.

Es ist entscheidend, die Symptome einer Brandblase frühzeitig zu erkennen, um eine Verschlimmerung zu verhindern und Komplikationen wie Infektionen zu vermeiden. Die richtige Behandlung sorgt dafür, dass die Brandblase schnell und ohne bleibende Schäden abheilt.

Erste Hilfe bei Brandblasen

Foto eines Kindes mit einer Ärztin, die die Wunde versorgt
Suchen Sie bei Verbrennungen bei Kindern Ihre Kinderarztpraxis auf.
Bild: zinkevych – Getty Images (Canva)

Schnelles und richtiges Handeln bei einer Brandblase verbessert den Heilungsprozess deutlich und beugt Komplikationen wie Infektionen vor. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die direkt nach der Verbrennung ergriffen werden sollten.

Sofortmaßnahmen: Kühlen der betroffenen Stelle

Sobald die Haut durch Hitze beschädigt wurde, ist es entscheidend, die betroffene Stelle sofort zu kühlen. Halten Sie die verbrannte Haut unter kühles, fließendes Wasser (etwa 15–20 °C) für mindestens 10 bis 15 Minuten. Dies hilft, die Hitze aus der Haut zu ziehen, reduziert Schmerzen und verhindert, dass die Verbrennung tiefer in die Haut eindringt. Vermeiden Sie jedoch Eis oder extrem kaltes Wasser, da dies die Haut zusätzlich schädigt und den Heilungsprozess verzögert.

Falls kein fließendes Wasser verfügbar ist, legen Sie ein kühles, feuchtes Tuch auf die betroffene Stelle. Kühlende Gels oder Sprays aus der Apotheke sind ebenfalls eine gute Option, um die Schmerzen zu lindern.

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Blase nicht aufstechen

Eine der häufigsten Fehler bei der Behandlung von Brandblasen ist das vorschnelle Aufstechen der Blase. Auch wenn es verlockend ist, den Druck zu lindern, dient die Blasenhaut als natürlicher Schutzschild vor Infektionen. Das Aufstechen oder Beschädigen der Blase erhöht das Risiko, dass Bakterien in die Wunde eindringen, was zu einer schmerzhaften Infektion führen kann.

Lassen Sie die Blase daher intakt und versuchen Sie, sie so wenig wie möglich zu berühren. Sollte die Blase jedoch von selbst aufplatzen, ist es wichtig, die Wunde sofort gründlich zu reinigen und steril abzudecken.

Sterile Abdeckung

Nach dem Kühlen ist es ratsam, die Brandblase mit einem sterilen Verband oder einer speziellen Brandsalbe abzudecken. Es gibt in der Apotheke spezielle Verbände für Brandwunden, die atmungsaktiv sind und die Heilung fördern. Eine Abdeckung schützt die Blase vor Schmutz und Reibung, die zu einer Infektion führen könnten. Verwenden Sie möglichst keine Baumwolltücher oder unsterile Materialien, da diese leicht an der Blase haften und beim Entfernen zusätzlichen Schaden anrichten.

Ein leichter, nicht zu fester Verband ist ideal, um die Blase zu schützen und gleichzeitig genügend Luftzirkulation zu ermöglichen. Achten Sie darauf, den Verband regelmäßig zu wechseln, um die Wunde sauber zu halten.

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Wann eine Arztpraxis aufsuchen?

Nicht alle Brandblasen benötigen eine ärztliche Behandlung, aber in einigen Fällen ist es notwendig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen:

  • Große Blasen: Wenn die Brandblase größer als 5 cm im Durchmesser ist oder mehrere Blasen auftreten, sollte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
  • Tiefe Verbrennungen: Wenn die Haut tief verbrannt aussieht, sich verfärbt oder schwarze Stellen aufweist, handelt es sich möglicherweise um eine Verbrennung dritten Grades, die sofort ärztlich versorgt werden muss.
  • Blasen im Gesicht, an den Händen oder im Genitalbereich: Solche Blasen sollten immer von einem Arzt oder einer Ärztin begutachtet werden, da die Haut an diesen Stellen besonders empfindlich ist.
  • Infektionsgefahr: Wenn die Blase aufplatzt und Symptome wie Rötung, Schwellung, Eiterbildung oder Fieber auftreten, deutet dies auf eine Infektion hin, die behandelt werden muss.
  • Chronische Erkrankungen: Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen sollten bereits bei kleineren Brandblasen ärztlichen Rat einholen, da ihre Wunden schwerer heilen und ein höheres Infektionsrisiko besteht.

Behandlung von Brandblasen

Die Behandlung von Brandblasen hängt vom Schweregrad der Verletzung ab. Während kleinere Brandblasen meist von selbst heilen, erfordern größere oder tiefergehende Blasen zusätzliche Aufmerksamkeit. Die richtigen Maßnahmen unterstützen den Heilungsprozess und verhindern Komplikationen wie Infektionen.

Hausmittel für die Behandlung von Brandblasen

Viele leichte Verbrennungen und kleinere Brandblasen können Sie mit bewährten Hausmitteln behandeln. Diese Mittel helfen, die Schmerzen zu lindern, die Haut zu beruhigen und die Heilung zu fördern.

  • Kühlen mit Wasser: Auch nach der Ersten Hilfe ist das Kühlen der betroffenen Stelle eine der besten Methoden, um Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Kühlen Sie die betroffene Stelle weiterhin mehrmals täglich für einige Minuten mit kühlem Wasser oder legen Sie ein feuchtes Tuch auf die Brandblase.
  • Aloe vera: Aloe vera ist ein bekanntes Hausmittel zur Behandlung von Verbrennungen. Die Pflanze hat entzündungshemmende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften, die die Heilung der Haut fördern. Tragen Sie das Aloe-vera-Gel, entweder direkt von der Pflanze oder in Form von fertigen Produkten aus der Apotheke, auf die Brandblase auf, um die Haut zu beruhigen.
  • Kamille und Honig: Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut. Kamillentee lässt sich leicht auf die Blase tupfen, um die Heilung zu fördern. Honig ist ein weiteres natürliches Mittel, das aufgrund seiner antiseptischen Eigenschaften verwendet wird. Es hilft, die Blase feucht zu halten und das Infektionsrisiko zu senken. Sie können eine kleine Menge Honig auf die Blase auftragen und diese mit einem sterilen Verband abdecken.
Infografik zur Brandblase

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Medizinische Salben, Brandsalben und Verbände

Es gibt zahlreiche Salben und Produkte, die speziell zur Behandlung von Brandwunden entwickelt wurden. Diese Mittel sind besonders hilfreich bei größeren oder schmerzhaften Brandblasen.

Es gibt spezielle Salben zur Behandlung von Verbrennungen, die antibakterielle, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten. Solche Salben fördern die Heilung und schützen die Wunde vor Infektionen. Beliebte Inhaltsstoffe sind Dexpanthenol, Zink oder Silberionen, die eine desinfizierende Wirkung haben und die Wundheilung unterstützen.

Es gibt spezielle Salben zur Behandlung von Verbrennungen, die antibakterielle, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten. Solche Salben fördern die Heilung und schützen die Wunde vor Infektionen. Beliebte Inhaltsstoffe sind Dexpanthenol, Zink oder Silberionen, die eine desinfizierende Wirkung haben und die Wundheilung unterstützen.

Falls die Blase stark entzündet oder die Haut drumherum gerötet ist, können entzündungshemmende Cremes helfen, die Symptome zu lindern. Diese Cremes sollten vorsichtig auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, um die Haut nicht zusätzlich zu belasten.

Es gibt sterile Verbände, die speziell für Brandverletzungen entwickelt wurden. Sie bestehen aus atmungsaktivem Material, das die Haut feucht hält und das Risiko einer Infektion minimiert. Solche Verbände haben oft auch kühlende Eigenschaften, was besonders bei schmerzhaften Blasen angenehm ist. Sie sollten regelmäßig gewechselt werden, um die Wunde sauber und steril zu halten.

Schmerzmittel

Starke Brandblasen können sehr schmerzhaft sein. In solchen Fällen helfen frei verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, die Schmerzen zu lindern. Ibuprofen hat zudem eine entzündungshemmende Wirkung, die den Heilungsprozess unterstützt. Achten Sie darauf, Schmerzmittel nur kurzfristig und in den empfohlenen Dosen einzunehmen.

Wann Antibiotika nötig sind

Antibiotika sind bei Brandblasen nicht immer notwendig, doch wenn eine Infektion auftritt, kann eine antibiotische Behandlung erforderlich sein. Anzeichen einer Infektion sind Eiterbildung, verstärkte Rötung, Schwellung und Schmerzen, die über den normalen Heilungsverlauf hinausgehen. Wenn diese Symptome auftreten, ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die Wunde untersuchen und gegebenenfalls ein Antibiotikum verschreiben zu lassen.

In schweren Fällen, insbesondere bei großflächigen Verbrennungen oder Verbrennungen, die tiefere Hautschichten betreffen, verhindert der Einsatz von Antibiotika eine Ausbreitung der Infektion.

Besondere Vorsicht bei Kindern und älteren Menschen

Bei Kindern und älteren Menschen ist die Haut empfindlicher, und Brandblasen führen schneller zu Komplikationen. Insbesondere bei Babys oder kleinen Kindern sollten Sie bei der Behandlung von Brandblasen stets ein Arzt oder eine Ärztin konsultieren, da sich die Blasen schneller entzünden können und das Infektionsrisiko höher ist.

Ältere Menschen haben oft eine dünnere Haut und ein geschwächtes Immunsystem, was ebenfalls das Risiko von Infektionen erhöht. Auch hier ist ärztlicher Rat ratsam, um sicherzustellen, dass die Wunde optimal versorgt wird und Komplikationen vermieden werden.

Professionelle Hilfe bei schweren Brandwunden

Wenn die Brandblase großflächig ist oder sich Anzeichen einer Infektion zeigen, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Tiefe Verbrennungen, die über die oberste Hautschicht hinausgehen, müssen in der Regel von einem Facharzt oder einer Fachärztin behandelt werden. In manchen Fällen ist es notwendig, die Wunde chirurgisch zu reinigen oder das beschädigte Gewebe zu entfernen.

Ein Arzt oder eine Ärztin wird den Zustand der Brandblase beurteilen und gegebenenfalls eine spezielle Behandlung einleiten, um eine Infektion zu verhindern und die Heilung zu fördern. In schweren Fällen kann auch eine Hauttransplantation erforderlich sein.

Durch die richtige Behandlung und Pflege heilen die meisten Brandblasen ohne Komplikationen ab. Wichtig ist, dass Sie den Heilungsverlauf regelmäßig überwachen und bei Auffälligkeiten rechtzeitig reagieren.


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Stand vom: 07.10.2024

Coverbild: loveguli – Getty Images Signature (Canva)