In vielen Wundsalben ist traditionell ein Extrakt aus Ringelblume enthalten. Erste Studien legen eine wundheilende Wirkung nahe. Neben der äußeren ist auch eine innere Anwendung möglich, etwa bei Menstruationsbeschwerden.
Themenübersicht
Ringelblume im Pflanzenporträt
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine beliebte Gartenpflanze. Ihre Blüten im kräftigen und strahlenden Orange sind einfach ein echter Hingucker. Die Blütenkörbe sind von Juni bis Oktober zu sehen. Dabei bildet die Pflanze immer wieder neue Blüten aus, denn diese blühen selbst nur etwa 4 Tage.
Aus den Zungenblüten entwickeln sich die Schließfrüchte. Die sogenannten Achänen sind teilweise geflügelt, sichelförmig bzw. geringelt. Daher hat die Pflanze auch ihren Trivialnamen.
Die einjährige, krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 50 cm. Der aufrechte Stängel ist wenig verzweigt und flaumig behaart. Auch die länglichen und lanzettenförmigen Laubblätter sind behaart. Die mittel- bis hellgrünen Blätter erreichen eine Länge von 3 bis 12 cm.
Die genaue Herkunft der Ringelblume lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Fachleute vermuten den Mittelmeerraum als Herkunftsort. Heute finden wir die Ringelblume in ganz Europa in Gärten kultiviert oder verwildert.
Steckbrief
Botanischer Name | Calendula officinalis |
Pflanzenfamilie | Korbblütler (Asteraceae) |
Synonyme | Butterblume, Dotterblume, Gartendotterblume, Garten-Ringelblume, Goldblume, Rinderblume, Ringelrose, Sonnenbraut, Warzenkraut |
Wirkung | abschwellend, antibakteriell, anregend, entzündungshemmend, krampflösend, menstruationsfördernd, pilztötend, reinigend, schweißtreibend |
Verwendung als Heilkraut | Hauterkrankungen wie Afterjucken, Akne, Blutergüsse, leichte Brandwunden, Ekzeme, Furunkel, Geschwüre, Gesichtsrose, Gürtelrose, Hautentzündungen, Hautkrebs, rissige Lippen, Mundschleimhautentzündung, Narbenwucherungen, Offene Beine, Pickel, Quetschungen, schlecht heilende Wunden, Schnittwunden, Sonnenbrand, Windeldermatitis, wunde Brustwarzen, Warzen, Wundliegen Sportverletzungen wie Quetschungen und Zerrungen Verdauungsbeschwerden wie Brechreiz, Gallenbeschwerden, Leberschwäche, Magen- und Darmstörungen, Magengeschwür, Verstopfung Frauenleiden wie Menstruationsschmerzen und Wechseljahresbeschwerden |
Inhaltsstoffe der Ringelblume
Arzneilich kommen die Ringelblumenblüten zum Einsatz. Die in den Blüten der Ringelblume enthaltenen Flavonoide sind für die Pflanzenheilkunde sehr interessant.
Substanz | Konzentration |
Quercetin | 1 % |
Isorhamnetinglycoside | 1 % |
Triterpensaponine | 2 bis 10 % |
Carotinoide | 3 % |
Polysaccharide | 15 % |
ätherische Öle | 0,2 bis 0,3 % |
Die ätherischen Öle bestehen vor allem aus Sesquiterpenen wie Cadinol und Jonon.
Die Früchte der Ringelblume enthalten bis zu 25 % Fett. Davon ist reichlich Calendulasäure enthalten, die sonst sehr selten vorkommt. Diese mehrfach ungesättigte Fettsäure gehört zur Gruppe der Omega-6-Fettsäuren.
Heilwirkung der Ringelblume
Traditionell verwenden wir die Blüten der Ringelblume auf Haut und Schleimhaut als wundheilendes und entzündungshemmendes Mittel. In Experimenten wiesen Forschende hautheilende und antientzündliche Effekte nach. So ist laut NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) eine positive Wirkung bei Ekzemen, schlecht heilenden Wunden, Unterschenkelgeschwüren und Verbrennungen erwiesen. Auch blutfettsenkende, gallenflussanregende und abwehrsteigernde Eigenschaften konnten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nachweisen. Die Forschung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen, sodass die angenommene Heilwirkung eher auf traditionellen Erfahrungswerten beruht.
Verwendung der Ringelblume
Traditionelle Anwendungen
In der Volksmedizin gilt die Ringelblume seit Jahrhunderten als Heilpflanze. So finden sich bei Hildegard von Bingen bereits erste Anweisungen zur Verwendung der Ringelblume als Arzneipflanze zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Ekzemen.
Man setzte sie generell sehr umfangreich ein. So ist die Verwendung als schweißtreibendes und krampflösendes Mittel bekannt. Daneben kam sie als Wurmmittel und bei Menstruationsbeschwerden zum Einsatz.
Heutige Verwendung
Berühmt ist die Ringelblume jedoch vorwiegend als Heilmittel bei Hautentzündungen. Auch heute noch kommt die Ringelblume daher bei Hautunreinheiten sowie Verletzungen der Haut zur Anwendung.
Die getrockneten Blüten dienen als Teeaufguss. Innerlich eingesetzt, dient der Ringelblumentee zur Behandlung von Magen-Darm-Störungen, Magengeschwüren, Gallenbeschwerden, Leberschwäche und Menstruationsproblemen. Außerdem nehmen Pflanzenkundige eine beruhigende Wirkung an.
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Aus den Ringelblumenblüten werden in der Naturheilkunde auch Tinkturen, Extrakte und Salben hergestellt. Neben der bekannten Ringelblumensalbe sind im Handel Ringelblumenöle und Ringelblumencremes erhältlich. Diese tragen Sie lokal, insbesondere bei Beschwerden der Haut auf. Zu diesen zählen: Akne, Ekzeme, Furunkel, Geschwüre sowie Wunden.
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Wie Sie Ringelblumensalbe einfach und schnell selbst herstellen, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag:
Achtung bei empfindlicher Haut und Allergie
Personen mit einer empfindlichen Haut testen die Anwendung der Ringelblume am besten an einer Stelle aus. Mitunter sind Hautreizungen als Reaktion auf Wundheilsalben mit Ringelblumenblüten möglich. Bei einer Allergie gegen Korbblütler sehen Sie bitte von einer Anwendung der Ringelblume ab.
Die Lebensmittelindustrie setzt die Ringelblume als Farbstoff ein. So erhalten Käse und Butter einen kräftigeren Ton. In Teemischungen dient die Ringelblume auch der Zierde.
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Stand vom: 06.08.2024
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