
Sternanis ist ein weltweit beliebtes Gewürz, welches Süßspeisen einen aromatischen, unvergleichlichen Geschmack verleiht. Die charakteristischen Früchte der Pflanze sehen wie Sterne aus. Sie dienen als leckeres Gewürz und alternatives Heilmittel.
Themenübersicht
Was ist Sternanis?
Der echte Sternanis (Illicum verum) ist ein immergrüner Magnolienbaum mit einer Maximalhöhe von 20 Metern. Er wächst in tropischen Gebieten und kommt in Südchina und weiten Teilen Südostasiens vor. Der Sternanisbaum blüht im Frühjahr. Aus den Blüten entwickeln sich die sternenförmigen Früchte, welche 6 bis 10 Fruchtkapseln enthalten. Nach der Ernte trocknen die Früchte einige Zeit, bis sie sehr hart sind. Diese getrockneten Sternanisfrüchte lassen sich dann perfekt als Gewürz verwenden.
Steckbrief: Echter Sternanis
Botanischer Name | Illicium verum |
Pflanzenfamilie | Sternanisgewächse (Schisandraceae) |
Synonyme | Sternanis, Chinaanis, Badian |
Wirkung | schleimlösend, krampflösend |
Verwendung als Heilkraut | bei Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Problemen |
Verwendung in der Küche | Teil des chinesischen Fünf-Gewürz-Pulvers, Currys, Süßspeisen, Weihnachtsgebäck, Schnapskohlsuppe, Kartoffelsuppe, Weihnachtsgebäck |
Unterschied zwischen Anis und Sternanis

Sternanis und Anis sind zwei verschiedene Pflanzen, mit signifikanten Unterschieden. Erster gehört zu den Magnolienbäumen während Anis zu den Doldengewächsen gehört. Äußerlich ähneln sich die beiden Gewürze nicht. Anis entwickelt graugrüne bis graubraune, zweiteiligen Spaltfrüchte. Diese haben eine Größe von 3 bis 5 Millimetern, sind eiförmig und mit grauen Härchen überzogen. Die Frucht des Sternanis hingegen ähnelt einem Stern. Botaniker bezeichnen sie als Sammelbalgfrucht. Diese erreicht einen Durchmesser von 3 bis 4 cm. Sie fasst 7 bis 9 verholzte Balgfrüchte, in denen der 8 bis 9 mm große Samen sitzt. Das Aroma von Anis ist schwächer. Er schmeckt süßlich und lakritzartig, ihm fehlen jedoch die würzigen und scharfen Nuancen des Sternanis. Gemeinsam haben beide das ätherische Öl Anethol. Bei Sternanis ist es in einer höheren Dosis vorhanden. Anders als bei Anis verwenden wir die ganze Sternanisfrucht für das Gewürz. Das liegt daran, dass die äußere Hülle um einiges aromatischer ist als die einzelnen Samen der Frucht.
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Inhaltsstoffe
Sternanis enthält eine Vielzahl an ätherischen Ölen, davon vor allem Anethol. Außerdem sind Flavonoide, Saponine und Gerbstoffe sowie Shikimisäure enthalten. Die Inhaltsstoffe sorgen zum einen für das unverkennbare Aroma und zum anderen für die gesundheitlichen Wirkungen.
Verwendung
Sternanis ist im asiatischen Raum seit Jahrhunderten als Gewürz und Heilmittel bekannt. Ob in traditionellen Gerichten oder als Hustenmittel – Sternanis hat viele Anwendungsbereiche. Hierzulande gilt Sternanis eher als leckeres Weihnachtsgewürz. Beim Kauf und bei der Verwendung gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.
Sternanis als Gewürz
In der asiatischen Küche ist Sternanis der Hauptbestandteil des chinesischen Fünf-Gewürz-Pulvers (gemeinsam mit Fenchel, Gewürznelke, Zimtkassie und Szechuanpfeffer). Zudem kommt er zum Würzen von Currys, Suppen, Fleisch- und Fischgerichten zum Einsatz.
In Europa ist die sternenförmige Frucht seit dem 18. Jahrhundert als Weihnachtsgewürz bekannt. Pudding, Lebkuchen, Glühwein, Tee und Schnaps sind damit gewürzt. Geschmacklich erinnert Sternanis an Lakritz, leicht süß, aber dennoch etwas würzig, ein wenig scharf und säuerlich.
Welche Produkte kaufen?
Kaufen Sie am besten die ganzen Sternanisfrüchte. Lagern Sie diese luftdicht und lichtgeschützt. Bei Bedarf zerkleinern Sie die holzige Frucht mit dem Mörser oder Mixer. Dies sorgt dafür, dass das einzigartige Aroma enthalten bleibt. So hält sich getrockneter Sternanis 3 bis 5 Jahre. Bei bereits gemahlenem Gewürz, das schon längere Zeit lagert, verfliegt nach und nach das Aroma. In dem Fall ist der Geschmack nicht so intensiv.
Bei Gewürzen ist es wichtig, auf Qualität wert zu legen. Achten Sie in jedem Fall auf eine Bio-Zertifizierung. Somit stellen Sie sicher, dass sich keinerlei chemische Zusätze, Farb- und Konservierungsstoffe in dem Gewürz befinden.
Sternanis als Heilmittel

In Asien gehört Sternanis seit 3000 Jahren wegen des hohen Anteils an ätherischen Ölen zu den wichtigsten natürlichen Heilmitteln. In China gilt er als heilig, weswegen er häufig in der Nähe von Tempeln angebaut wird.
Es wird angenommen, dass seine Wirkstoffe schleimlösend sind, weshalb er Bestandteil von Hustensaft ist. Auch krampflösende und blähungstreibende Eigenschaften sagen Pflanzenkundige dem Sternanis nach. Daher setzen viele das pflanzliche Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden ein.
Die antibakterielle und antivirale Wirkung von Sternanis gilt als bewiesen. [1] Darüber hinaus zeigte eine Studie aus dem Jahr 2014, dass die Heilpflanze ein natürliches Pestizid bei gewissen Schädlingen darstellt.[2]
Außerdem soll sein Duft entspannend und wohltuend sein, weshalb er als Raumaroma dient.
Es gibt ihn als Tee, in Kapselform oder als ätherisches Öl zu kaufen.
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Schon gewusst?
Sternanis hilft bei Völlegefühl und anderen Magen-Darm-Beschwerden, so macht er scharfe Speisen bekömmlich. Häufig reizen scharfe Gerichte die Magenschleimhaut und den Darm. Wenn Sternanis zum Einsatz kommt, kann das die Verträglichkeit des Gerichts verbessern.
Nebenwirkungen
Die Wirkung von Sternanis ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Die Studienlage ist zu gering, um verlässliche Angaben zu machen. Dennoch sollten Sie ihn in den empfohlenen Mengen dosieren. Bei einer Überdosierung reagiert der Körper mitunter mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen. Allergiker:innen sollten vorsichtshalber mit ärztlichem Personal sprechen, um mögliche Überreaktionen auszuschließen. Achten Sie in jedem Fall auf die vom Hersteller angegebene Verzehrempfehlung. Bei Sternanisgewürzen in Speisen und Getränken ist nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen, solange Sie diese nicht übermäßig konsumieren.
Wichtig ist, dass Sie Sternanis nie mit dem japanischen Sternanis verwechseln! Dieser ist hochgiftig.
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Stand vom: 17.10.2024
Coverbild: ma-no – Getty Images (Canva.com)
Weiterführende Literatur:
[1] Mahendra Kumar Rai, M. K. und Kon, K. V.: Fighting Multidrug Resistance with Herbal Extracts, Essential Oils and Their Components, Academic Press, 2013
[2] Wei, L.; Hua, R.; Li, M.; Huang, Y.; Li, S.; He, Y. und Shen, Z.: Chemical composition and biological activity of star anise Illicium verum extracts against maize weevil, Sitophilus zeamais adults. IN: Journal of Insect Science, Volume 14, Issue 1, 2014, S. 80