Matcha: das Pulver aus gemahlenem grünen Tee

Matcha ist die Basis eines besonderen Tees, der in Japan mit einer zeremoniellen Tradition geehrt wird. Sein hoher Gehalt an Vitaminen und Antioxidantien macht ihn zu einem echten Superfood – allerdings hat das gesunde Getränk seinen Preis.

Matcha: Traditionelles Aufgussgetränk Japans

Tee-Plantage
Die Teepflanze wird in Plantagen angebaut. Sie dient zur Gewinnung von schwarzem und grünem Tee.

Matcha ist eine spezielle Art des grünen Tees. Er besteht aus gemahlenen Blättern der Teepflanze und stammt traditionell aus China. Ein Mönch brachte die Getränkegrundlage nach Japan, wo Matcha seit über 400 Jahren traditionell im Rahmen von aufwendigen Teezeremonien getrunken wird. Zuerst nur in Zen-Klöstern zum Wachhalten von Mönchen konsumiert, wurde er später auch von den Samurais verzehrt und gelangte so allmählich zur Allgemeinbevölkerung Asiens. Mittlerweile ist er auch in den westlichen Industrienationen als gesunder Wachmacher beliebt.

Gewinnung von Matcha

Matcha
Das feine Pulver dient vor allem als Aufgussgetränk.
Bild: pixabay

Die Produktion des Matcha-Pulvers ist sehr aufwendig. Die verwendeten Blätter entstammen der Pflanze „Camellia Sinensis“. Vor der Ernte im April bis Mai werden die Pflanzen für 2 bis 4 Wochen beschattet. Sinn des Lichtentzugs ist eine gesteigerte Produktion von Chlorophyll. Dies ist später deutlich an der intensiv leuchtend grünen Farbe des Tees, sowie an seinem herben Geschmack erkennbar.

Nach dem Pflücken der Blätter erfolgt umgehend die Bedampfung. Hierzu werden Pflanzenteile mit Wasserdampf behandelt, um die Poren zu schließen und einer beginnenden Fermentation entgegenzuwirken. So behalten die Blätter ihre grüne Farbe. Durch anschließende Trocknung entsteht der Rohtee, der als „Aracha“ bezeichnet wird. Windmaschinen trennen dann das Blattfleisch von kleinen Ästen, Blattadern und Stielen.

Schon gewusst?

Beim grünen Tee sitzen die Bitterstoffe vor allem in den festen Bestandteilen der Blätter, wie Stielen und Blattadern. Da Matcha aus dem gesamten Blatt gemahlen wird, ist es wichtig, diese Teile vor der Verarbeitung zu entfernen – sonst würde der Tee zu bitter schmecken.

Durch einen weiteren Trocknungsprozess des Blattfleischs entsteht der Rohtee „Tencha“, die Basis für Matcha-Pulver. Dieses wird mit Granitsteinmühlen besonders langsam vermahlen, um eine feine Konsistenz zu erreichen. In einer Stunde produziert eine Mühle gerade einmal 30 Gramm des edlen Pulvers.

Inhaltsstoffe von Matcha

Die spezielle Art des grünen Tees wird vor allem wegen seiner vielfältigen Inhaltsstoffe geschätzt. Hierzu zählen:

  • Teein
  • Aminosäuren wie L-Theanin
  • Catechine wie Epigallocatechingallat (EGCG)
  • Carotine
  • Chlorophyll
  • Proteine

Eine Bombe an Nährstoffen

Da beim Verzehr von Matcha-Getränken das gesamte Teeblatt in Pulverform zu sich genommen wird, ist die Aufnahme der Inhaltsstoffe besonders hoch. Eine Schale des Getränks soll die Nährstoffmenge von etwa 15 Tassen konventionellen Grüntees enthalten.

Wirkungen von Matcha

Die Wirkungen des Matchas werden von seinen Inhaltsstoffen bestimmt. Am bekanntesten ist sein aktivierender, wachmachender Effekt. Dieser ist auf das enthaltene Teein zurückzuführen. Hierbei handelt es sich um Koffein. Dadurch, dass der Stoff beim grünen Tee an die Gerbstoffe der Blätter gebunden ist, erfolgt seine Aufnahme in den Körper sehr langsam. So entfaltet das Teein langanhaltend (bis zu 6 Stunden) seine Wirkung.

Schon gewusst?

Durch seine verzögerte Aufnahme in den Körper sind die negativen Wirkungen des enthaltenen Koffeins reduziert. Hierzu zählen insbesondere Nervosität und Zittrigkeit, wie man es manchmal nach einem starken Kaffee verspürt. Was bleibt, ist der wachhaltende und konzentrationssteigernde Effekt.

Außerdem wird dem Tee ein hoher Beitrag zum Zellschutz nachgesagt. Dies ist vornehmlich auf die enthaltenen Carotine, Catechine und Vitamine zurückzuführen. Durch ihren ausgeprägten antioxidativen Effekt verhindern sie Schäden durch oxidativen Stress. Dieser entsteht alltäglich durch Umweltfaktoren, wie UV-Licht und Abgase, sowie ungesunde Lebensumstände, wie Stress und Zigarettenkonsum. So leistet Matcha einen Beitrag zu einem gesunden Herz-Kreislauf-System und wirkt auch der Entstehung von Krebs entgegen.

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Die enthaltenen Vitamine und Mineralien liefern dem Körper wichtige Nährstoffe, die für zahlreiche Stoffwechselvorgänge benötigt werden.

Inhaltsstoffe und Wirkungen von Matcha

Auch ein gewichtsreduzierender Effekt wird dem Tee nachgesagt. Dies ist wiederum auf das enthaltene Koffein und die Catechine zurückzuführen. Sie reduzieren die Aufnahme von Fetten aus der Nahrung. Die Catechine sollen den Stoffwechsel ankurbeln und damit den Kalorienverbrauch erhöhen.

Verzehr von Matcha

Längst wird Matcha nicht nur als Aufgussgetränk gereicht. Es dient auch als Zutat in Gebäck und leckeren Desserts.

Matcha wird nicht nur als traditionelles Aufgussgetränk genossen, sondern auch vielseitig in der japanischen Küche verwendet. Dort verfeinert er Säfte und Milchgetränke und findet sich in Süßspeisen wie Schokolade, Gebäck und Eis.

Außerdem sind Nahrungsergänzungsmittel auf Matcha-Basis im Handel erhältlich. Diese liegen zumeist in Form von Kapseln vor.

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Zubereitung von Matcha-Tee

Um das gesunde Heißgetränk zu genießen, übergießen Sie etwa 2,5 g des Teepulvers mit 50 ml, 80° C heißem Wasser. Anschließend erfolgt das Aufschlagen der Lösung. Hierzulande empfiehlt sich dafür ein Milchschäumer. Ein kleiner Bambusbesen ist das traditionelle Werkzeug dafür. Die Konsistenz ist am Ende leicht cremig.

Was Sie beim Kauf von Matcha beachten sollten

Der Preis für den Superfood-Tee ist hoch. So kosten 30 g ca. 50 Euro. Sparen sie aber nicht an der falschen stelle. Es empfiehlt sich beim Kauf von Matcha-Produkten auf ein Biosiegel zu achten. So reduzieren Sie das Risiko von möglicherweise enthaltenen schädlichen Pestiziden.

Bei bitterem Geschmack aufmerksam werden!

Stellen Sie bei dem Verzehr von Matcha-Getränken einen bitteren Geschmack fest, so handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um das originale, reine Pulver. Dieses weist zwar einen herben, aber nie einen bitteren Geschmack auf. Wahrscheinlich ist es dann ein Misch-Produkt mit handelsüblichem grünen Tee.


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Stand vom: 27.12.2024

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