Wussten Sie, dass der weltweite Konsum von Schokolade 2023 laut der Internationalen Kakao-Organisation (ICCO) auf rund 8 Millionen Tonnen lag? Diese Zahl zeigt, wie beliebt Kakao ist – doch der Kakaobaum ist mehr als nur Lieferant einer Basiszutat für Schokolade. Der unscheinbare Samen des Kakaobaums steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe, die nicht nur Genuss, sondern auch Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Von seiner traditionellen Bedeutung bei den Azteken bis zu modernen Anwendungen in Kosmetik und Pharmazie – Kakao ist ein wahrer Alleskönner, der in vielerlei Hinsicht begeistert.
Themenübersicht
Der Kakaobaum: Ursprung und botanische Besonderheiten
Der Kakaobaum (Theobroma cacao) stammt aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. „Theobroma“ bedeutet „Speise der Götter“ – ein passender Name für eine Pflanze, die seit Jahrtausenden geschätzt wird. Der Baum gedeiht unter warmen, feuchten Bedingungen und trägt das ganze Jahr über seine leuchtend gelben bis rötlichen Früchte.
Jede Frucht enthält etwa 20 bis 50 Samen, die wir als Kakaobohnen kennen. Diese Bohnen sind die Grundlage für eine Vielzahl von Produkten, von Kakaopulver über Schokolade bis hin zu kosmetischen und pharmazeutischen Anwendungen.
Steckbrief
Botanischer Name | Theobroma cacao |
Pflanzenfamilie | Malvengewächse |
Wirkung | anregend, entspannend, euphorisierend, stressreduzierend, stimmungsaufhellend, harntreibend, hustenstillend |
Verwendung als Heilkraut | in Nahrungsergänzungsmitteln zur Förderung der Herzgesundheit, in Hustenpräparaten, als Grundlage für Salben und Zäpfchen |
Verwendung in der Küche | Schokolade, Trinkkakao, Kuchen, Kekse, Dessert |
Inhaltsstoffe der Kakaobohne und ihre Wirkung
Die Kakaobohne ist ein echtes Powerpaket. Ihre Inhaltsstoffe machen sie so wertvoll:
- Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine starke antioxidative Wirkung. Sie schützen vor freien Radikalen, senken den Blutdruck und unterstützen die Herzgesundheit.
- Theobromin: Ein Alkaloid, das ähnlich wie Koffein anregend wirkt, aber sanfter ist. Es regt die Durchblutung an, entspannt die Muskulatur und ist hustenstillend.
- Magnesium: Unterstützt die Muskelfunktion, wirkt stressreduzierend und ist wichtig für die Nerven.
- Serotonin-Vorstufen: Diese Substanzen wirken stimmungsaufhellend und können bei Stress oder leichten depressiven Verstimmungen helfen.
Verwendung von Kakao
Kakao ist vor allem als Basis für Schokolade bekannt. Von Vollmilch über Zartbitter bis hin zu weißer Schokolade – die Bohne wird in zahllosen Variationen verarbeitet und genossen. Doch Kakao steckt auch in weniger offensichtlichen Produkten: Kakaonibs, ungesüßtes Pulver oder Kakaobutter finden Verwendung in der gehobenen Küche und bei der Herstellung von Naturkosmetik. Kakaoschalen wiederum werden als Grundlage für Tee oder biologischen Dünger genutzt. Diese breite Palette zeigt, wie vielseitig und nachhaltig Kakao eingesetzt wird. Aus Kakaobohnen entstehen zahlreiche Produkte, die in verschiedenen Industrien Verwendung finden:
- Lebensmittel: Kakaopulver, Schokolade, Kakaonibs, Kakaoschalen für Tee
- Kosmetik: Cremes, Shampoos, Lippenpflege
- Pharmazie: medizinische Salben, Nahrungsergänzungsmittel
Kakao in der Küche: Genuss und Gesundheit
Wir nutzen Kakao seit Jahrhunderten in der Küche. Ursprünglich wurde er von den Azteken und Maya in Form eines bitteren Getränks konsumiert, das als Energiespender galt.
Heute sind die Verwendungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt:
- Kakaobutter nutzen wir in der Küche vor allem als pflanzliches Fett. Sie eignet sich hervorragend zum Backen, da sie eine angenehme Textur und einen dezenten Schokoladengeschmack liefert. In der gehobenen Küche wird sie auch als Zutat in Schokoladenüberzügen, Pralinen oder Desserts eingesetzt, da sie für einen seidigen Schmelz sorgt. Zudem dient Kakaobutter als Ersatz für herkömmliche Fette wie Butter oder Öl dienen, etwa in veganen Rezepten oder für Spezialitäten wie Schokoladenfondue. Ihr hoher Rauchpunkt macht sie außerdem ideal zum sanften Braten oder Verfeinern von Gerichten.
- Kakaonibs, die grob zerkleinerten Kakaobohnen, werden hingegen oft als Topping für Smoothie-Bowls oder Desserts eingesetzt und bieten durch ihren intensiven Geschmack und knackige Textur eine interessante Alternative zu Schokostückchen. Anders als Kakaopulver sind Kakaonibs weniger verarbeitet und enthalten die natürlichen Fette der Bohne, wodurch sie einen kräftigeren und unverfälschteren Geschmack liefern.
- Auch Kakaoschalen, die bei der Verarbeitung anfallen, kommen zum Einsatz: Sie werden häufig für die Zubereitung von Tee verwendet, der mit seinem milden Schokoladenaroma überrascht und gleichzeitig nachhaltig ist.
- Kakaopulver verleiht als Zutat in Kuchen und Keksen ein reiches Aroma und wird mit Milch oder Pflanzenmilch zu Kakao verrührt.
- In der herzhaften Küche wird Kakao z. B. in Mole, einer mexikanischen Sauce, verwendet.
Gesundheitstipp: Verwenden Sie Kakaopulver ohne Zuckerzusatz, um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Ein Teelöffel in einem Smoothie oder Müsli steigert den Nährwert erheblich.
Kein Schokoladengenuss ohne Kakao
Zur Herstellung von Schokolade verwenden Hersteller folgende Zutaten aus Kakao:
- Kakaomasse: Sie bildet die Basis von Schokolade und entsteht durch das Mahlen der gerösteten Kakaobohnen. Sie liefert den intensiven Kakaogeschmack.
- Kakaobutter: Dieses hochwertige Fett sorgt für die geschmeidige Textur und den typischen Schmelz der Schokolade.
- Kakaopulver: Es wird oft zur Geschmacksintensivierung oder bei der Herstellung von Schokoladenprodukten mit geringem Fettanteil eingesetzt.
Neben diesen Grundzutaten enthält Schokolade üblicherweise Zucker, Milchpulver (für Milchschokolade) und je nach Rezept Aromen wie Vanille. Lecithin wird oft hinzugefügt, um die Konsistenz zu verbessern.
Dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von über 70 % hat den höchsten gesundheitlichen Nutzen. Sie enthält weniger Zucker und bietet die volle Wirkung der Flavonoide.
Schokolade selbst herstellen? Mit diesem Rezept gelingt’s:
Tipp: Besonders im Winter ist eine heiße Trinkschokolade ein wärmender Genuss. Durch die Zugabe von Gewürzen wie Zimt oder Chili erhält es eine besondere Note.
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Kakao in der Kosmetik: Pflege für Haut und Haare
Kakao hat auch in der Kosmetik eine lange Tradition. Besonders die Kakaobutter, die aus den Bohnen gewonnen wird, ist eine beliebte Zutat in Pflegeprodukten.
Wirkung auf die Haut:
- Feuchtigkeit: Kakaobutter ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender und hinterlässt ein geschmeidiges Hautgefühl.
- Schutz: Antioxidantien schützen die Haut vor freien Radikalen und vorzeitiger Hautalterung.
- Regeneration: Ihre pflegenden Eigenschaften helfen bei trockener und strapazierter Haut.
Typische Produkte:
- Cremes und Lotions: Für die Körperpflege und zur Behandlung trockener Haut.
- Lippenpflege: Schützt vor Austrocknung, besonders im Winter.
- Gesichtsmasken und Peelings: Kakaopulver wirkt reinigend und pflegend.
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Eine selbstgemachte Maske aus Kakaopulver und Honig spendet Feuchtigkeit und hinterlässt die Haut strahlend. Wie Sie eine solche Gesichtsmaske selbst herstellen, erfahren Sie hier:
Kakao in der Pharmazie: Ein unterschätztes Heilmittel
Auch in der Pharmazie wird Kakao geschätzt. Die Wirkstoffe der Kakaobohne bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten:
- Flavonoide: Sie werden in Nahrungsergänzungsmitteln zur Förderung der Herzgesundheit eingesetzt.
- Theobromin: Ist Bestandteil einiger Hustenpräparate, da es die Atemwege entspannt.
- Kakaobutter: Dient als Grundlage für Salben und Zäpfchen, da sie gut verträglich ist.
Forschung: Aktuelle Studien untersuchen die Wirkung von Kakao auf chronische Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders die antioxidativen Eigenschaften stehen im Fokus.
Der gesundheitliche Nutzen von Kakao liegt in der richtigen Menge. Zu viel belastet durch den hohen Kalorien- und Koffeingehalt. Menschen mit einer Nickelallergie sollten vorsichtig sein, da Kakao einen hohen Nickelgehalt hat.
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Stand vom: 16.12.2024
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