Der kleinen dunklen Beere werden allerhand Wirkungen zugeschrieben. So soll Acai das Immunsystem stärken, vor Hautalterung schützen, den Appetit hemmen und das Cholesterin senken. Wie gesund ist das Superfood wirklich?
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Die Acai-Beere: Eine kugelige Steinfrucht des Amazonas

Acai-Beeren, eigentlich Açaí, sind die Früchte der Kohlpalme (Euterpe oleracea). Diese ist im Amazonas-Gebiet beheimatet. Die mehrstämmige Palme erreicht eine Höhe von etwa 25 Metern. Die Krone der bis zu 45 Stämme besteht jeweils aus 8 bis 14 bogigen Blättern. Die etwa 1 bis 2 cm großen, blauschwarzen Beeren wachsen in der Krone der Kohlpalme.
In ihrer Heimat wird die südamerikanische Steinfrucht seit Jahrhunderten als Lebensmittel genutzt. Neben der runden Steinfrucht verwenden die Einheimischen traditionell auch die Palmherzen als Nahrungsmittel.
Inhaltsstoffe von Acai

Unglaublich, aber wahr: Acai-Beeren bestehen zu etwa 50 % aus Fett. Die Ölsäure macht die Hälfte der zum großen Teil ungesättigten Fettsäuren aus. Daneben sind Palmitinsäure, Linolensäure und Omega-3-Fettsäure, Omega-6-Fettsäure sowie Omega-9-Fettsäure enthalten.

Die dunkelblauen Beeren weisen außerdem reichlich Mineralstoffe, wie Calcium und Eisen, aber auch Mangan, auf. Daneben sind die Vitamine A, C und E in nennenswerten Mengen enthalten. Von den B-Vitaminen finden sich Vitamin B1, B2, B3 und B6. Der Anteil an Zucker im Beerensaft ist mit 3,6 % gering.
Calcium-Bedarf decken mit Acai-Beeren
In 100 g Acai-Beeren sind bis zu 300 mg Calcium enthalten. Damit stellt das Pulver einen alternativen Calcium-Lieferanten zu Milch und Milchprodukten für die vegane Ernährung dar.
Bekannt wurde das Superfood jedoch aufgrund seines Gehalts an Antioxidantien. Insbesondere der dunkelrote Pflanzenfarbstoff Anthocyan hat eine antioxidative Wirkung. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln ist der Anteil an Anthocyane hoch. Allerdings gibt es Lebensmittel mit einem deutlich höheren oder zumindest vergleichbaren Anteil.
Auch die enthaltenen Proanthocyanidine, Carotinoide und Flavonoide wirken antioxidativ.
In unseren Breiten erhält man die Frucht meist als gefriergetrocknetes Pulver. Dabei ist der Gehalt an Nährstoffen von Produkt zu Produkt teils sehr unterschiedlich. Achten Sie daher auf die Nährwertangaben auf der Verpackung.
Wie gesund ist die Acai-Beere?

Die indigenen Völker im Amazonas-Gebiet wenden das Acai-Öl bei Durchfall an. Mit Aufgüssen kurieren sie Geschwüre der Haut. Auch bei Fieber wenden Pflanzenkundige die Beere traditionell an.
Die Frucht weist in der Tat eine Reihe an gesundheitsfördernden Substanzen auf. Von den enthaltenen Antioxidantien weiß man, dass diese freie Radikale einfangen und so die Erneuerung der Zellen fördern. Auch Mangan ist ein zellschützender Stoff. Allerdings gilt bei diesem Mineral wie so oft: Ein Zuviel hat negative Wirkungen.
Welche Nebenwirkungen treten beim Verzehr von Acai auf?
Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) empfiehlt eine Aufnahmemenge von 3 mg Mangan pro Tag. Bei Kindern im Alter von 7 bis 11 Jahren soll die Zufuhr 0,5 mg Mangan am Tag nicht überschreiten. Eine höhere Gabe wirkt sich negativ auf die Aufnahme von Eisen aus. Zudem stellen sich ggf. Vergiftungserscheinungen ein. Das äußert sich durch ein Gefühl der allgemeinen Schwäche, Appetitlosigkeit und Sprachstörungen. Muskelschmerzen sind ebenfalls eine Nebenwirkung bei einer zu hohen Zufuhr von Mangan.
Schon gewusst?
Getreide, Nüsse und Reis haben neben der Acai-Beere auch einen hohen Anteil an Mangan. Achten Sie bei der Zusammenstellung Ihres Essens daher darauf, dass Sie diese Lebensmittel nicht miteinander kombinieren.
Leider enthalten manche Acai-Produkte einen hohen Gehalt an Mineralölkohlenwasserstoffen. Dies ist teilweise auf dieselbetriebene Trocknungsanlagen zurückzuführen. Mineralölkohlenwasserstoffe stehen in Verdacht, die Leber zu schädigen.
Was sollten Sie beim Kauf beachten?
Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Produkte in Bio-Qualität. Das Pulver sollte schonend gefriergetrocknet sowie in einem hohen Anteil von etwa 90 bis 95 % enthalten sein. Meiden Sie Produkte mit vielen Zusatzstoffen.
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Hilft die Acai-Beere beim Abnehmen?

Es klingt fast paradox: Bei zu fettarmer Ernährung fehlt dem Körper Energie. Diese wiederum ist jedoch nötig, um abzunehmen. Die Acai-Beeren bieten sich daher als Snack zum Training an. Denn: Abnehmen kann nur der, der weniger Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht.
Außerdem enthält die Beere Magnesium. Um Muskeln aufzubauen, ist dieser Mineralstoff von Wichtigkeit.
Acai-Beeren haben quasi eine unterstützende Funktion. Wer jedoch hofft, dass täglich ein Smoothie ausreicht, um Gewicht zu verlieren, irrt.
Hilft Acai bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Die Beeren enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Die alpha-Linolensäure wiederum trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Inwiefern diese positiven Wirkungen auch beim Verzehr von Acai eintreten, müssen Studien noch ausreichend beweisen.
Acai in Smoothies, Müsli und Kosmetika

Die Acai-Palme dient vor allem am Unterlauf des Amazonas als Hauptnahrungsmittel. Die Einheimischen verarbeiten Beeren oft zu Getränken oder Sorbet. Erst seit 15 Jahren ist die brasilianische Wunderbeere auch bei uns im Handel erhältlich. Allerdings sind die Beeren extrem transportempfindlich. Daher können Sie das Superfood lediglich als getrocknete Beeren, Pulver, Saft, Fruchtextrakt oder Püree erwerben. Daneben ist Öl im Handel erhältlich. Es findet zum einen in Salaten und Kaltspeisen Verwendung und zum anderen in Kosmetika.
Schon gewusst?
Traditionell nutzt man auch die Blätter der Acai-Palme. Aus diesen fertigen Einheimische Hüte, Besen, Körbe und Matten an.
Acai als Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel

Am nährstoffreichsten ist der Verzehr der frischen Beere. Sie schmeckt fruchtig-schokoladig, fettig, nussig bis bitter-zusammenziehend. Hierzulande können Sie Acai nur getrocknet oder in Form von Pulver sowie in Kapseln kaufen. Die Frucht findet sich nicht nur in leckeren Smoothies, sondern auch in manchem Energy-Drink.
Schon gewusst?
Der Kern der Beere macht etwa 90 % der gesamten Frucht aus. Wir verwenden allerdings die fleischige Schale.
Hersteller gewinnen das Pulver aus dem Extrakt der Beere oder aus den gefriergetrockneten Beeren. Ein Teelöffel reicht aus, um Müsli, Joghurt oder Smoothies zu verfeinern. Mehr als einen Esslöffel des Pulvers am Tag ist ohnehin nicht empfohlen.
Wer den erdigen Geschmack der Beere nicht mag, aber auf das kleine Nährstoffwunder nicht verzichten möchte, kann sich das Superfood in Form von Kapseln zuführen. In der Regel empfehlen Hersteller 2 Kapseln pro Tag.
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Aus dem Püree der Beere stellen Lebensmittelproduzenten den Saft her. Dieser eignet sich nicht nur als Zutat in Shakes, sondern verfeinert auch Saucen. Aber auch hier gilt: Weniger ist mehr. Es reichen etwa 30 bis 50 ml am Tag aus.
Acai in der Kosmetik: Shampoo und Co.
Die Beeren sollen aufgrund ihres hohen Gehalts an Antioxidantien Falten entgegenwirken. Daher ist die Beere der Kohlpalme eine beliebte Zutat in Kosmetika. Viele Produkte aus der Naturkosmetik nutzen die Beere auch als fruchtige Note. So findet sich die Superfrucht in Anti-Aging-Cremes, Körperlotionen, Duschschaum, Lippenpflege-Stiften und sogar Zahncremes.
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Stand vom: 09.03.2024
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